Handball Frust und Selbstkritik

Thomas Levknecht
Sprungwurf: Jannis Schneibel beim Spiel in Essen. Foto: Frank Arnold/Sportfotoeisenach

Die Zweitliga-Handballer aus Eisenach haben durch die Niederlage in Essen den zweiten Platz abgegeben.

 
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Es hätte so schön sein können: Ein Sieg nach der 14-tägigen Länderspielpause, Platz zwei verteidigt, die Serie der ungeschlagenen Spiele in der 2. Handball-Bundesliga auf zehn ausgebaut. Die Realität sieht anders aus, denn durch das 24:28 am Freitagabend bei TuSEM Essen hat der ThSV Eisenach den zweiten Tabellenplatz an den TuS N-Lübbecke abgeben müssen, der sich beim VfL Lübeck-Schwartau hauchdünn mit 27:26 durchsetzte. In der Tabelle liegen hinter Spitzenreiter Balingen-Weilstetten (38:8 Punkte) mit N-Lübbecke (35:13), Eisenach (34:14), dem Dessau-Roßlauer HV (32:16) und der HSG Nordhorn-Lingen (31:15) nun vier Mannschaften ganz dicht beieinander.

Beim ThSV sorgte die Schlappe in Essen für lange Gesichter – und für Selbstkritik. „Wir konnten nicht das auf die Platte bringen, was uns zuletzt ausgezeichnet hat“, schrieb Manager René Witte der Mannschaft ins Stammbuch und haderte besonders mit der Angriffsleistung: „Wir haben uns zu wenig klare Torwürfe erarbeitet. Außerdem hat es an der Chancenverwertung gehapert.“

Trainer Misha Kaufmann teilte diese Meinung. „Die Durchschlagskraft hat gefehlt, wir haben zu viel quer gespielt. Und das Torhüterduell ging an die Gastgeber“, bilanzierte der Schweizer, der für Essens Keeper Lukas Diedrich 13 Paraden notiert, für das Eisenacher Torwart-Duo Johannes Jepsen und Stanislaw Gorobtschuk zusammen nur sieben.

Während TuSEM-Trainer Michael Hegemann frohlockte, dass „das Paket aus solider Deckung plus Emotionen und Leidenschaft“ die Partie zugunsten seiner Mannschaft entschieden habe, ärgerte sich Eisenachs Spielgestalter Jannis Schneibel konkret über die schwache Phase seines Teams vor dem Seitenwechsel. „Wir führen in der 22. Minute 11:8, dann gelingt uns bis zur Halbzeit nur noch ein einziger Treffer“, sagte der 22-Jährige und räumte ein, dass er selbst weit unter seinen Möglichkeiten blieb: „Ganz ehrlich, mit einer solchen Leistung des Spielgestalters war die Partie nicht zu gewinnen.“

Bereits am Mittwoch besteht die Chance zur Rehabilitation. Dann empfängt der ThSV ab 19.30 Uhr das Team von Bayer Dormagen.

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