Mertens: Haben es für Portner gemacht
Mit dem Erfolg vor den Augen von Bundestrainer Alfred Gislason fand Magdeburgs turbulente Woche doch noch ein versöhnliches Ende. Portners positiver Doping-Test hatte für Unruhe vor dem Finalwochenende gesorgt und die Vorbereitung massiv beeinträchtigt. "Das ist alles schwierig gewesen. Wir haben es auch für ihn gemacht", hatte SCM-Profi Mertens schon nach dem Halbfinale gesagt.
Nach dem Schlusspfiff meinte er in der ARD: "Es ist meine siebte Saison beim SCM, und ich stand schon drei- oder viermal im Finale. Und das Ding endlich mit nach Hause nach Magdeburg zu nehmen, ist mit das Größte. Ich kann es noch gar nicht richtig realisieren." Mitspieler Michael Damgaard hatte dann bei der Siegerehrung das Portner-Trikot an.
Portners Fehlen war allerdings beim Finalturnier kein sportlicher Verlust, denn sein Vertreter Hernandez wuchs über sich hinaus. Nach einer beeindruckenden Leistung im Halbfinale gegen Bundesliga-Tabellenführer Füchse Berlin vereitelte der Spanier auch im Endspiel zahlreiche Chancen der Melsunger. Dass sich das Spiel zunächst trotzdem ausgeglichen gestaltete, lag zum einen am zu Beginn starken MT-Keeper Nebojsa Simic. Zum anderen leistete sich der SCM ungewöhnlich viele technische Fehler.
Einfache Ballverluste, intensive Zweikämpfe
Nachdem beide Mannschaften ihre Anfangsnervosität abgelegt hatten, entwickelte sich auf dem Parkett ein unfassbarer Kampf. Intensive und teils sehr hart geführte Zweikämpfe verdeutlichten die Bedeutung dieses Spiels. Einfache Ballverluste leisteten sich sowohl Magdeburg als auch Melsungen aber weiterhin. Kurz vor der Pause gingen die Elbestädter erstmals mit drei Toren in Führung (13:10).
Nach dem Wechsel baute der Favorit seine Führung aus. Vor allem Nationalspieler Mertens spielte sich nun in einen Lauf und traf mit seinem fünften Treffer binnen weniger Minuten zum 21:17. Melsungens Gegenwehr war gebrochen und die Abwehr öffnete immer mehr Schlupflöcher. Der SCM konnte sich nun mühelos zum Titel werfen.
Kapitän Christian O'Sullivan richtete noch vor der Siegerehrung den Blick auf die nächsten Titelchancen in Bundesliga und Champions League: "Wir müssen einfach mehr gewinnen, die Füchse verlieren ja auch nicht. Schon am Freitag müssen wir nach Flensburg."