Halloween in Sonneberg Hexen, Zombies und Vampire unterwegs

Von Cathrin Nicolai und Sarah Jakob

Rund um Halloween sind die gruseligen Gestalten überall zu sehen – im Impfzentrum, in der Eishalle und im Sonnebad und im Neufanger Tiergarten.

 
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Sonneberg - Noch vor einigen Jahren waren es wenige, die die Tradition von Halloween auch hierzulande feierten. Doch mit der Zeit werden es immer mehr. Gemeinsam mit den Kindern werden Kürbisse ausgehöhlt und mit Gesichtern verziert, um sie dann in den Eingang zu stellen. Hier sollen sie die bösen Geister vertreiben. Einige Kindergruppen machen sich mit Einbruch der Dunkelheit auf den Weg, um bei den Nachbarn an der Tür zu klingeln und „Süßes, oder es gibt Saures einzufordern“. Und immer mehr werden auch die Partys, die man rund um das Fest am Abend vor Allerheiligen – das heißt nämlich Halloween übersetzt – gebührend zu feiern. Auch in Sonneberg gab es rund um den Gruseltag die verschiedensten Aktionen.

Wäre nicht Halloween vor der Tür gestanden, hätten sich einige Passanten, die am Freitag beim Impfzentrum vorbeigelaufen sind, wohl gefragt, ob sie richtig sehen oder sich das gerade nur einbilden: Dort laufen schließlich Hexen, Zombies, Vogelscheuchen und Vampire ein und aus. Doch die Anlaufstelle für die Schutzimpfung gegen das Coronavirus wurde nicht von Monstern und Geistern heimgesucht. Im Gegenteil. Hinter den Masken verbergen sich die Teammitglieder der Impfstelle, die sich für Halloween etwas ganz Besonderes ausgedacht haben.

Eine Aktion zum Gruseltag, erneut mit einer Immunisierung ohne vorherige Terminabsprache soll an den Erfolg der Bratwurst-Impfaktionen vom vergangenen Sommer anknüpfen: „Wir sind zusammen auf die Idee gekommen, für Halloween etwas zu planen“, berichtet Impfstellenleiter Christian Jauer. Und dabei wurde anscheinend nichts vergessen. Von der schaurig-schönen Dekoration uns Musik, über Kostüme für die Helfer bis hin zur Verpflegung mit Getränken, Zuckerwatte und leckeren Bratwürsten hat das Team an alles gedacht. Und die Menschen scheinen die Möglichkeit, ohne Termin vorbeikommen zu können, durchaus zu schätzen. Schon kurz vor dem offiziellen Beginn am Nachmittag steht eine lange Schlange vor der Pforte der Impfstelle. Alle Altersgruppen sind vertreten und warten – natürlichganz ohne Schreck, höchstens ein wenig aufgeregt – auf den Pieks, der vor einem möglicherweise schweren Covid-19-Verlauf schützen soll.

Von der Auffrischungsimpfung, dem sogenannten „Booster“ bis zur Abholung der ersten Spritze sei heute alles zu erwarten, wie Jauer erklärt. So erzählt eine Frau auf Nachfrage, dass sie spontan beim Bummel durch die Innenstadt entschieden habe, sich den Booster verabreichen zu lassen. Grund dafür seien die rasant steigenden Fallzahlen. Ein junger Mann dagegen berichtet, dass er für seine erste Spritze ansteht. „Vorher hat es terminlich einfach nicht gepasst, wegen der Schichtarbeit“, verrät er. Wir hoffen, dass wir wieder über 200 Besucher bekommen“, erklärt Jauer. Wer sich von diesen etwas zum Essen oder Trinken holt, kann, wie schon zu den vergangenen Aktionen, an das Kinderheim Sonneberg spenden.

Im Sonnebad war am Sonntagnachmittag alles bestens für die große Halloween-Party vorbereitet. Überall entdeckte man schöne Dekorationen, die man unbedingt aus der Nähe bewundern musste. Doch zu Beginn waren es nur einige wenige, die mitfeiern wollten. „Klar, schönes Wetter und 3G“, versuchte sich das Team zu trösten. Doch kaum hatte man es ausgesprochen, tauchten immer mehr Gäste auf. Hauptsächlich die Kleinen – aber nicht nur sie – erscheinen im Kostüm. Mal als kleiner Geist, der jeden erschreckt, mal als gruselige Hexe oder einfach nur sehr hübsch von Mama und Oma zurecht gemacht, will man den Nachmittag in vollen Zügen genießen. Und wer so schön zurecht gemacht ist, darf natürlich an diesem Nachmittag kostenlos rein.

Die einen zieht es zunächst in die Eishalle, wo es zu den passenden Songs wie beispielsweise „Ghost Busters“, „Thriller“ oder „Blood on the dance Floor“, die DJ Tosten extra dafür ausgesucht hat, gleich noch einmal soviel Spaß macht, über die Eisfläche zu huschen. Sogar Maskottchen „Sonni“, der diesmal eine gruselige, schwarze Spinne im Genick hat, macht da mit. „Wir sind jedes Wochenende hier“, erzählen fünf junge Leute . Dass sie da auch zu Halloween kommen, stand für sie felsenfest. Als Teufel oder gefallener Engel verkleidet, drehen sie diesmal ihre Runden und haben einfach nur Spaß. Eislaufen ist anstrengend. Doch mit frisch gebackenen Waffeln, köstlichen Halloween-Muffins, die Lavinia extra gebacken hat, ist man schnell wieder fit. Dazu ein heißer Tee, Kaffee oder Glühwein und schon kann es weitergehen.

Im Schwimmbad hat Badleiterin Nina Friedrich gleich am Eingang ihre Utensilien zum Kinderschminken aufgebaut. Doch allzu viel zu tun scheint sie heute nicht zu bekommen, ist der größte Teil bereits schon farblich verziert. Doch zu manch einem Kostüm fehl dann doch noch das Extra und die junge Frau legt los.

Immer mehr tauchen am Eingang auf und so muss man sich ab und an ein wenig gedulden, denn den Zettel für die Kontaktnachverfolgung auszufüllen, dauert ein bisschen. Manch einer muss aber auch noch auf sein Testergebnis warten. „Zum Glück kann man den hier für 2,50 Euro kaufen“, meint eine junge Frau.

Dann endlich geht es rein. Auf der Geisterbahn-Rutsche huscht ein Gespenst nach dem anderen hinab, aber wenn die Schaumkanone angeschmissen wird, sind nur noch wenige von ihnen in den Becken zu sehen. Am Abend, so verrät Nina Friedrich, wird sich das Wasser noch verfärben. „Blutrot statt blau“. Na das darf man sich doch auf keinen Fall entgehen lassen.

Genau wie die Modenschau, bei der jeder mitmachen darf, der im Kostüm gekommen ist. Mal sehen, ob man einen der Preise den es für die schönste Verkleidung gibt, einheimsen kann. Bei so viel Abwechslung vergeht die Zeit leider wie im Flug. „Schade“, bedauern alle auf dem Heimweg.

Jetzt schnell nach Hause, sich umziehen und dann auf den Weg machen, um die Nachbarn mit „Süßes oder es gibt Saures“ zu überraschen.

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