Für seine Reiselust als Regisseur ist Ansgar Haag, ein gebürtiger Schwabe, der von 2005 bis 2021 das Meininger Theater leitete, bekannt. Sie begann Mitte der 1980er Jahre. Seine erste große Gastinszenierung hatte er in Leningrad im November 1989, wo er während der Probenarbeiten den Mauerfall in Deutschland erlebte. Damals brachte er die russische Oper „Agnus Dei“ von Alexander Knaifel zur Uraufführung. Sie erzählt aus der Sicht eines kleinen Mädchens über die Belagerung Leningrads durch die Deutschen während des Zweiten Weltkriegs, bei der mehr als eine Millionen Russen verhungerten. Weitere Gastregien folgten von 1993 bis 2005 in Prag mit Mozarts „Zauberflöte“, in Klagenfurt mit Bizets „Carmen“ sowie in Dublin mit Mussorgskys „Boris Godunow“ und Giordanows „Andrea Chenier“. In Brno, der Geburtsstadt von Erich Wolfgang Korngold, inszenierte er 2002 erstmals dessen Oper „Die tote Stadt“ und 2012 mit Kerstin Jacobssen als Bühnen- und Kostümausstatterin die Janáček-Oper „Osud“ zum Janáček-Festival.