Die jungen Linken geben der Partei ein neues Gesicht, die älteren Genossen sind mit ihnen und für sie da, tragen die Partei-Werte in sich und weiter, organisieren, vernetzen, planen. Zum 32. Marktfest der Linken am Sonntag in Hildburghausen kamen sie alle zusammen, um ihren aktuellen Hilburghäuser Kreisvorsitzenden Kevin Zöller vorzustellen, der in diesem Jahr als Spitzenkandidat für Stadtrat, Kreistag und als Direktkandidat für den Wahlkreis 18 zur Wahl antritt. Der 30-jährige, dem bewusst ist, dass seine Partei junge Mitglieder braucht, setzt sich für deren Gewinnung ein, plant eine Jugend-Gruppe der Linken in seiner Heimat. Gregor Gysi war er bislang nicht aus nächster Nähe begegnet und freute sich über diese Premiere am Sonntag umso mehr. Hildburghausen war für Gregor Gysi allerdings kein Neuland. „Zum ersten Mal war er am 7. Oktober 1990 bei uns, dann immer mal wieder“, erinnert sich Kreisrat Rainer Juhrsch. Sein Parteikollege Steffen Harzer hatte den wohl prominentesten Linken für das Marktfest 2024 nach Südthüringen geholt. Linda Stark, 22-jährige Linke-Spitzenkandidatin aus dem Nachbarwahlkreis 20, unterhielt sich auf der Marktbühne mit Gregor Gysi, fragte nach, ob er noch für die gleichen Ideale kämpft wie vor 30 Jahren. „Die Ideale verändern sich kaum, die Kämpfe schon“, antwortete er, ließ dabei den Blick auf die Krise seiner Partei nicht unkommentiert und platzierte die fünf Kernziele seiner Partei, zu denen echte Friedenspolitik und soziale Gerechtigkeit gehören. Für Gysi ist klar, dass es einen Frieden in Europa ohne ein Miteinander mit China und Indien kaum geben wird. Für die Menschen in Deutschland wünscht er sich transparente Politik mit offener Kommunikation, um die Leute wieder zu erreichen und mitzunehmen.