Großkopflauf Für die Schnellsten gibt’s Punkte

Theo Schwabe
Daumen hoch: Michael Gehler (Hainaer SV/ganz links) ist der schnellste M50er auf dem langen Kanten. Ihm auf den Fersen sind (von links) Werner Militzke (TV 1848 Coburg/M70/Sieger), Bärbel Kramer (TSV 1860 Römhild/W55/2.), Doris Ansorg (Haina/W60/Siegerin), Axel Heym (SCC Berlin/M55/Sieger/7 km), Jeffrey Frölich (Jüchsen/M30/Sieger/12,5 km) sowie viele weitere Läufer. Foto: /Theo Schwabe

Über 215 Läufer zieht es bei herrlichem Frühlingswetter in die kleine Grabfeldgemeinde. Ein beachtlicher Teil der Starter nimmt sogar den 530 Meter hohen Hausberg, den Großkopf, unter die Füße.

 
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Freude auf allen Seiten – ob bei den Teilnehmern oder bei den fleißigen und engagierten Organisatoren um Teamchefin Theresa Hauck. „Mit so einem Run haben wir wahrlich nicht gerechnet“, sagt sie und ergänzt: „Ahnen konnten wir es schon. Ist doch unser Lauf in seiner zweiten Auflage gleich als Wertungslauf in die beliebte Laufserie des Werra-Rennsteig-Cups integriert worden, obgleich wir in dieser Richtung noch gar keine Erfahrungen sammeln konnten.“ Die Premiere feierten die Westenfelder im vergangenen Jahr, anlässlich unserer 1150-Jahr-Feier. „Zuvor war mir die Idee als Mitglied des Heimatvereins gekommen, auch weil wir in unserer Gemeinde viele Hobbyläufer haben, eben mal einen Hobbylauf hin zum Großkopf ins Leben zu rufen.“ Die Teilnehmerzahl war dann für die Westenfelder auch in Absprache mit Ulrich Hofmann vom Kreissportbund (KSB) genau das richtige Signal, 2023 erneut eine Laufveranstaltung auszurichten und das gleich auch als Wertungslauf für den Werra-Rennsteig-Cup.

Viele bekannte Gesichter

„Für unsere Idee erhielten wir auch von den ortsansässigen Unternehmen wie die WEGRA, Reese Bauunternehmen oder Sparkasse viel Unterstützung, vor allem aber von allen Vereinen, also vom Kirmesverein, der Jugendfeuerwehr und dem Jugendclub“, verrät Theresa Hauck und bringt es noch einmal auf den Punkt. „Kurz gesagt – hier bringt sich ganz Westenfeld in die Organisation mit ein.“ Der Dank war auch zur zweiten Auflage am vergangenen Samstag eine beachtliche Teilnehmerzahl.

Schon beim Einlaufen und Erwärmen entdeckte man viele Spitzenläufer, Nachwuchsathleten aus dem Wintersport und von der Leichtathletik, Nordic Walker sowie viele altbekannte Hobbyläufer aus ganz Südthüringen. Auch Hannes Hittinger aus Forschengereuth (Landkreis Sonneberg), der bereits mit seinen Erfolgen beim 30. Veilsdorfer Waldlauf sowie einem zweiten Platz beim Gleichberglauf für Furore im Werra-Rennsteig-Cup gesorgt hatte. Und Hittinger wurde dann auch als Favorit beim 2. Großkopf-Lauf gehandelt, obwohl auch mit Lukas Wieseke aus Schwickershausen und natürlich mit dem deutschen Senioren-Berglaufmeister Stephan Bayer aus Mengersgereuth-Hämmern weitere Prominenz an den Start gegangen waren. Aber auch mit dem Ebertshäuser Patrick Baumbach hatte sich ein leistungsstarker Langstreckler in die Starterliste eingetragen.

Bei den Frauen war es einmal mehr Anke Härtl (Rennsteiglaufverein), die als Siegerin gehandelt und dann auch ihrer Favoritenrolle auf dem langen Kanten über 12,5 km in 57:34 Minuten voll gerecht wurde. Die Leistung von Härtl gewann noch an Wert. Lief sie doch als Frau immerhin im Feld der knapp 40 Teilnehmer über 12,5 km als Gesamtsechste über die Ziellinie.

Als Vorspeise zum Triathlon

„Kollegen aus Westenfeld haben mich auf den Großkopf-Lauf aufmerksam gemacht“, sagte die zweitplatzierte Nadine Richter vom SC Ostheim. „Dieser Lauf war heute in Vorbereitung auf meinen Start beim Würzburg-Triathlon genau das Richtige. Eine sehr anspruchsvolle, bergige Strecke. Dazu noch eine tolle Organisation“, so die 40-Jährige. Freuen konnte sich auch Kolja Müller (Schleusinger LV 99) aus Schönbrunn. Er lieferte sich im Jugendwettbewerb über 1,5 km mit dem Meininger Alexander Muhle ein spannendes Duell und konnte dieses wie beim Gleichberglauf dann doch noch klar in 4:07 Minuten für sich entscheiden. Bei den Mädchen sicherte sich eine weitere Leichtathletin vom Schleusinger LV 99, Melvin Nichterlein (4:44 min), den Erfolg vor Andrieta Winterstein (SC Mengersgereuth-Hämmern/4:55). Damit gehören beide nach vier Wertungsläufen mit zu den fleißigen Punktesammlern im Werra-Rennsteig-Cup.

Mit einer starken Mannschaft war der TSV 1883 Benshausen angerückt und räumte mit seinen Wintersportassen auch tüchtig ab. So siegte über 800 Meter Niklas Vier in 2:16 min (1./M9) vor Oskar Popp (SV EK Veilsdorf) in 2:19 (1./M8). Überhaupt waren die Vereine mit dem SV Biberau, dem SV EK Veilsdorf, dem Schleusinger LV 99 stark vertreten und gehörten damit wieder zu den sehr erfolgreichen Vereinen im Nachwuchsbereich. Aber auch für die Westenfelder gab es Grund zur Freude: So erkämpfte der 13-jährige Moritz Schellhorn über 1000 Meter in 3:19 Minuten den ersten Rang in der männlichen Jugend 14, noch vor Simon Bauer (TSV Bad Rodach/3:21). Schneller war aber die 13-jährige Leichtathletin Martha Schellhorn (TSV Bad Rodach/3:10 min).

„Wir haben nach dem Lauf noch lange zusammengesessen“, verrät noch Org.-Chefin Theresa Hauck. Einstimmig habe bei allen die Meinung vorgeherrscht, dass es 2024 eine dritte Auflage geben werde – ganz zur Freude der vielen Teilnehmer und auch des KSB Hildburghausen. Wird doch durch solche Events auch das sportliche Leben in den kleinen Gemeinden belebt.

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