Greifvögel im Seniorenpark Uhu Pimpf stiehlt allen die Schau

red
Keine Berührungsängste hatten einige Heimbewohner, als Falkner Michael Schanze mit seinen Greifvögeln zu Besuch war. Foto: Isabel Rahnfeld

Die Bewohner des Seniorenparks Palais Dorndorf durften sich über ganz besonderen Besuch freuen. Falkner Michael Schanze brachte seine Greifvögel mit.

 
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Dorndorf - „Warum in die Ferne schweifen, wenn das Schöne so nah ist“, dachte sich die Einrichtungsleitung des Seniorenparks Palais in Dorndorf. So lud sie die Bewohner an einem verregneten Nachmittag zu einem „beflügelnden“ Erlebnis mit Falkner Michael Schanze ein.

Mit seinen speziell ausgebildeten Greifvögeln besuchte er die Senioreneinrichtung mit dem Ziel, den Heimbewohnern die einheimischen Greifvögel und ihre Lebensweise näherzubringen.

Neben seiner beruflichen Tätigkeit übt Michael Schanze schon seit einigen Jahren zusätzlich die Jagd und die Falknerei aus. Die ersten eigenen Greifvögel seiner Falknerei in Haunetal in Hessen waren ein Wanderfalke und ein Harris Hawk, ein Wüstenbussard. Sie wurden von ihm zur Beizjagd ausgebildet und eingesetzt.

Falkner Michael Schanze konnte zahlreiche Heimbewohner und die diensthabenden Mitarbeiter im großzügigen Foyer des Seniorenparks begrüßen.

Eindrucksvoll präsentierte Schanze die Eigenheiten in Körperbau und Charakter der Tiere. Mit dabei war Uhu Pimpf als Vertreter der größten heimischen Eulenart. Seine Flügel können eine Spannweite bis zu 1,60 Metern erreichen und der Vogel kann bis zu vier Kilogramm schwer werden. Zudem mitgekommen waren Rotmilan Lucia und Wanderfalke Sirius . Der Rotmilan ist in Deutschland Brutvogel. Lucia ist ein Mädchen und wird auch volkstümlich Gabelweihe genannt. Ihre Flügel können eine Spannweite von bis zu 1,70 Metern erreichen und ihr Gewicht knapp 1,4 Kilogramm betragen. Der Wanderfalke ist ein schneller und gewandter Flieger. Seine Flügelspannweite kann bis zu einen Meter erreichen und er kann bis zu 1,1 Kilogramm schwer werden.

Den Heimbewohnern wurde eine überwältigende und einzigartige Greifvogelschau geboten. Uhu Pimpf, Rotmilan Lucia und der Wanderfalke Sirius wurden mit leuchtenden Augen bestaunt. Uhu Pimpf stahl jedoch allen die Schau. Nach einer kleinen Fragerunde von Michael Schanze wurden die Bewohner mit dem Uhu vertraut gemacht. Die Mutigsten durften den Falkner-Handschuh sogar selbst einmal anprobieren und sich von der Zutraulichkeit der handaufgezogenen Tiere überzeugen. Sie konnten viel Wissenswertes über die Greifvögel erfahren.

Uhus gehören zur Familie der Eulen und somit war Pimpf gerade bei diesem Termin zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Am auffälligsten sind die großen Federbüschel an den Ohren sowie die großen, leuchtend orangefarbenen Augen. Typisch für Uhus ist, dass sie ihren Kopf um bis zu 270 Grad drehen können, weil sie mit 14 Halswirbeln doppelt so viel wie die Menschen haben. Damit haben sie ihre Umgebung rundum im Blick.

Der Uhu sei es gewohnt, mit Menschen gemeinsam zu jagen, und sehe sie nicht als Feinde an. Schanze und sein Lederhandschuh vermittelten Sicherheit, deshalb bleibe das Tier auch ruhig, wenn es noch viel unruhiger werde. Eulen binden sich ihr Leben lang an einen Partner. Pimpfs Frau ist übrigens 30 Zentimeter größer als er. Das lautlose Fliegen ist möglich, weil Uhus kleine Haare auf den Federn haben, die den Reibungswiderstand und damit Geräusche reduzieren.

Sehen könnten Uhus zwar nicht sehr gut, dafür aber umso besser hören und ihre Beute auch unter Blättern oder Schnee erwischen. Mit ihren Krallen hätten sie eine Griffkraft von 600 Kilogramm. Da sind die Heimbewohner, die Pimpf auf dem Arm halten, doch froh über den schützenden Lederhandschuh und dass der Uhu an diesem Tag seine Kraft nicht ausspielt.

Die Stunden der Greifvogelschau vergingen im wahrsten Sinne des Wortes wie im Flug. Zufrieden, dankbar und mit leuchtenden Augen verabschiedeten die Heimbewohner den Falkner Michael Schanze und seine zauberhaften gefiederten Freunde.

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