Gut über die lange Corona-Pause ist auch Tom Emilio Wagner vom gastgebenden Ski- und Wanderverein (SWV) Goldlauter-Heidersbach gekommen. Sehr gut sogar. Das laut Trainer Thomas Straube größte Talent des SWV feierte im Hauptlauf seinen ersten Sieg bei den Männern in 26:03 Minuten vor Paul Gräf (WSV Asbach/26:08) und dem 19-jährigen Jan-Friedrich Doerks (Goldlauter-Heidersbach/26:31).
"Der Sieg heute ist mir nicht leicht gefallen, konnte ich doch während der Corona-Pandemie nicht optimal trainieren. Corona zwang mich oft zum selbstständigen Training, und das über mehrere Wochen", so der Schützling von Thomas Straube.
Dem Drittplatzierten Jan-Friedrich Doerks gelang am Sonntag eine neue Bestzeit in 26:31 Minuten. "Ich war heute 30 Sekunden schneller als 2019 im Ziel, als ich den zweiten Platz holte." Das stimmt den 19-Jährigen mit Blick auf die U23-WM optimistisch, sich unter den ersten Sechs zu platzieren.
Aber die Athleten und Trainer lobten nicht nur die eigenen Leistungen, sondern auch die der Organisatoren. Wettkampfleiter Sven Jakob war zufrieden: "Unser Hygienekonzept funktionierte ausgezeichnet und wurde von den Aktiven voll akzeptiert und eingehalten. Mit über 30 Helfern hatten wir natürlich einen großen Aufwand zu bewältigen. Aber nur so konnten wir den Einzelstart absichern."
Was kaum noch jemand wusste: Es war nicht das erste Mal in seiner langen Geschichte, dass der Berglauf per Einzelstart gestartet wurde. Der mehrfache Deutsche, Europa- und Senioren-Berglaufweltmeister Stephan Bayer (Rennsteiglaufverein) erinnerte sich, dass es bereits 1988 einen Einzelstart beim Berglauf gegeben habe, damals noch vom Schwimmbad aus. Zum Beweis brachte er die historische Ergebnisliste mit. Seinerzeit bewältigte Bayer die sechs Kilometer in 20:35 Minuten vor den aktiven Skilangläufern des SC Motor Zella-Mehlis mit Steffen Röder und Mirko Müller (ASK Oberhof). Bayer, der kaum eine Auflage des Beerberg-Berglaufes ausgelassen hat und viele Siege in seiner Altersklasse (AK) holte, war auch diesmal der Schnellste in der AK 56 in 31:47. Die Zeit reichte dem fast 60-Jährigen immerhin zum 13. Platz in der Gesamtwertung.
Und auch Anke Härtl, ebenfalls Rennsteiglaufverein, gehört zu den Urgesteinen des Beerberg-Berglaufs. Die Mittfünfzigerin ist mehrfache
Senioren-Berglauf-Weltmeisterin. Härtl siegte bei der 33. Auflage in der AK 51 in 35:51 Minuten.