Auf 70 gemeinsame Ehejahre blicken Edith und Bruno Landgraf zurück, die am Dienstag im kleinen Kreis der Familie ihre Gnadenhochzeit feierten. „Am Wochenende wird die große Party nachgeholt“, sagt die Jubilarin und erwähnt, dass in diesem Jahr schon andere ereignisreiche Tage anstanden und gemeinsam mit der Familie im April der 90. Geburtstag ihres Gatten gefeiert wurde. Das Paar hat vier Kinder, zehn Enkelkinder und zehn Urenkelkinder. „Wenn alle da sind, müssen wir für 80 Gäste eindecken“, erzählt die 88-Jährige freudestrahlend. Ihre Kindheit haben beide in Römhild verbracht. Edith Landgraf kam als Aussiedlerin von Danzig nach Römhild. Damals war sie zehn Jahre alt. „Meinen Mann habe ich in der Schule zwar wahrgenommen, aber damals hat es noch nicht gefunkt“, erinnert sie sich. Jahre später, nach der Schulzeit, trafen sich beide zufällig in Bad Salzungen wieder. Sie war zur Kur da und er dienstlich vor Ort. „Sie fiel mir bei unserer Begegnung gleich um den Hals. Dann hat es klick gemacht und seitdem sind wir verliebt“, verrät der 90-Jährige. Edith Landgraf ist gelernte Industriekauffrau, arbeitete im Möbelwerk Römhild und später im Forstbetrieb. Bruno Landgraf entschied sich, Tischler zu werden, orientierte sich aber um. Er verbrachte Zeit seines Lebens bei den Grenztruppen. Am 5. September 1953 gingen die beiden Brautleute den Bund der Ehe ein, lebten in Hildburghausen und Meiningen. Obwohl beide noch fit sind, zogen sie vor drei Jahren in das Betreute Wohnen nach Walldorf.