Arbeitsmarkthürden sind zu hoch
Die Steigerung der weiblichen Erwerbsbeteiligung werde jedoch alles andere als ein Selbstläufer sein. „Die Hürden für Frauen am Arbeitsmarkt sind hoch: Schlechte Vereinbarkeit, niedrige Entgelte, eine hohe Arbeitsbelastung am Arbeitsplatz – und die Aufzählung ließe sich weiter fortsetzen – behindern die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen in der Arbeitswelt“, so die Gewerkschafterin. Arbeitgeber und Politik müssten jetzt handeln. „Es ist Tempo gefragt in Sachen Gleichstellung: Die Hürden für Frauen am Arbeitsmarkt müssen zügig abgebaut werden“, fordert Kröckel. Ansonsten drohe der Fachkräftemangel zum Bremsschuh von Wandel und Wohlstand in diesem Land zu werden. „Bei der Förderung der Frauenerwerbstätigkeit geht es um mehr Arbeitszeitsouveränität und Umverteilung von unbezahlter Sorgearbeit. Es geht um die Beseitigung steuerlicher Fehlanreize wie dem Ehegattensplitting und der Steuerklasse V. Und es geht darum, die Entgeltlücke zu schließen“, mahnt die Gewerkschafterin. Grundsätzlich müssten künftig alle politischen Vorhaben daraufhin geprüft werden, ob sie die Gleichstellung von Männern und Frauen vorantreiben. „Wir müssen sicherstellen, dass die Lebenswirklichkeiten von Frauen in der Politik ausreichend Berücksichtigung finden. Die Implementierung eines Gleichstellungschecks in Bund, Ländern und Kommunen ist da ein notwendiger Schritt“, unterstreicht Kröckel. Auf die globalen Herausforderungen geht SPD-Kreisvorsitzender Andreas Langethal-Heerlein ein: „Weltweit kämpfen Frauen für ihre Rechte. Nicht überall stoßen sie auf offene Ohren.“ Seit Monaten halten die Proteste im Iran an, wo Frauen und Männer gemeinsam für Gleichberechtigung auf die Straße gehen, betont er Sozialdemokrat. Viele von ihnen seien vom iranischen Regime dafür verfolgt und teilweise sogar getötet worden.