Gewichtheben Meisterschaft der Rekorde

br/rh

Die Gewichtheber des SV 90 Gräfenroda sind Gastgeber für die Landesmeisterschaften der Kinder, Schüler und Jugend. Sie selbst holen 26 Medaillen.

 
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„Es waren sehr gute Meisterschaften, mit guten Ergebnissen und vielen Bestleistungen, die uns optimistisch auf die Deutschen Meisterschaften blicken lassen“, als Landestrainer Philipp Schreck am späten Samstagnachmittag dieses Fazit zog, lag ein wahrer Wettkampfmarathon hinter den Startern und vor allem hinter den Gastgebern vom SV 90 Gräfenroda. Über neun Stunden lang hatten Thüringens beste Nachwuchsheber in der Turnhalle Wolfstal um Bestleistungen und Titel gekämpft und dabei im doppelten Sinne für Rekorde gesorgt.

Zum einen eben mit einer Reihe von persönlichen Bestleistungen – im Reißen und Stoßen, den klassischen Disziplinen des Gewichthebens, aber auch in den Athletikdisziplinen, die im Nachwuchs zum Mehrkampf dazu gehören. Zum anderen durch die Teilnehmerzahl von 65 Sportler. „Nicht nur diese war rekordverdächtig, sondern auch die Zuschauerzahl. Vor über 250 Besuchern, darunter neben den Sportlern viele Eltern und Helfern, fand der offizielle Eröffnungskampf unseres Turnhallenanbaues statt“, freute sich Abteilungsleiter Rene Holtmann.

Hervorragende Gastgeber

Als Organisatoren waren die Gräfenrodaer hervorragende Gastgeber, rein sportlich räumten sie in mittlerweile schon gewohnter Manier groß ab. die 31 Heber des Gastgebers holten insgesamt neunmal Gold, zehnmal Silber und siebenmal Bronze. Was es in Gräfenroda übrigens nicht nur als Medaille gab, sondern auch als liebevoll von Trainer Rolf Heyer und seinem Bruder gestaltete Zwergenpokale.

Das erste Gastgeber-Gold erkämpfte sich der am weitesten angereiste Gast, der für den SV 90 startende Anton Geuther aus Leipzig. Der Siebenjährige begeisterte mit einer tollen Technik und alle staunten, dass er mit nur 21,5 kg Körpergewicht im Stoßen bereits 14 kg zur Hochstrecke brachte und selbst auch den ein Jahr älteren Jahrgang gewonnen hätte. Die Brüder Arne und Hauke Asbach wurden Zweiter und Dritter.

Leichtgewicht lässt Kugel fliegen

Im jüngsten Jahrgang der Mädchen (2013) wurde Vivien Leps Zweite hinter Zoey Kühl aus Sömmerda. In der zahlenmäßig stärksten Gruppe des Tages, den männlichen Startern im Jahrgang 2013, erkämpfte sich Adam Dudorkhanov Bronze. Kim Galuschka wurde mit neuen Bestleistungen im Reißen (12 kg) und Stoßen (14 kg) im Jahrgang 2012 weiblich Zweiter vor Jaroslava Savenko. Die junge Ukrainerin freute sich riesig über ihren ersten großen sportlichen Erfolg.

Luisa Kurbanova wurde mit 34 bzw. 40 kg (beides Bestleistung) nicht nur Siegerin des Jahrgangs 2011, sondern auch bestes Mädchen der Landesmeisterschaften – und das als eine der jüngsten Starterinnen. Maya Eckhold (14/16 kg) holte Silber in diesem Jahrgang. Titus Reinhardt freute sich r über Silber bei den Jungen und die neue Bestleistung im Reißen.

Kheda Dudorkhanova (2010) musste überraschend zwei Konkurrentinnen vorbeiziehen lassen. Es gewann Lina Merk (Suhl) vor Alexia Kullmann. Die Senkrechtstarterin vom SV 90 begeisterte mit einer guten Technik und sehenswerten Hebungen. Bei den Jungen holte Anton Schneider überraschend Bronze vor Tom Pfeiffer. Im Jahrgang 2009 schien nach dem Gewichtheben alles klar – Nele-Marie Heinzmann vor den beiden Suhlerinnen Lea Aßmus und Marie Arndt. Niemand hatte damit gerechnet, dass die neue Sportlerin vom SV 90, Lotta Frank, so stark in der Athletik ist. Beim Leichtgewicht flog die Kugel nur so durch die Luft. Mit hervorragenden 7,26 Meter bei der 4 kg Kugel konnte sie noch die beiden Suhlerinnen verdrängen und hinter Heinzmann Silber erkämpfen.

Im Jahrgang 2008 zeigten Lucy Jobs und Emily Schneider einen spannenden Wettkampf um Platz Zwei hinter Phoebe Feix (Suhl). Jobs gewann diesen vor Schneider, die viele neue Bestleistungen erreichte. Bei den Jungen war der Jahrgang fest in Gräfenrodaer Hand. Hinter Said Selim Magomadov, der in allen Disziplinen Bestleistungen vorlegte, darunter 12,91 m im Kugelschocken, war Aaron Nüchter nicht zu schlagen. 11, 8 sec im Sternlauf und 8,4 m im Dreisprung waren die Highlights seiner vielen neuen Bestleistungen. Dritter wurde Hendrik Wahl.

Die große Stunde des Nils Gürth

Leonie Galuschka gewann im Jahrgang 2007 bei den Mädchen. Bei den Jungen entschied Marc Pfeifer die Athetikdisziplinen mit ganz starken Leistungen für sich. Bemerkenswert war vor allem der neue Rekord im Dreisprung mit 9,10 m. Da er sich bei diesem leicht verletzte und um die deutschen Meisterschaften im November nicht zu gefährden, absolvierte er im Reißen und Stoßen nur noch jeweils einen Versuch, was zu Silber reichte.

Diese Chance nutzte Nils Gürth, der schon in der Athletik viele neue Bestleistungen eaufgestellt hatte. Nachdem er im Reißen schon starke 74 kg erreichte, schien er im Stoßen nicht zu bremsen. Unter tosenden Beifall der gesamten Halle meisterte er im zweiten Versuch die neue Bestleistung von 102 kg und legte mit 106 kg im Dritten noch eine Schippe drauf. Das entspricht mit den athletischen Werten rein rechnerisch der Bundeskadernorm NK 2.

Bei der Jugend dominierte Gräfenroda ebenfalls. Chris Matzollek holte sich den Landesmeistertitel in der Gewichtsklasse bis 61 kg mit den neuen Bestleistungen von 71 und 80 kg. Tim Kirchner wurde mit neuen Bestleistungen Sieger in der Gewichtsklasse bis 67 kg und Raphael Kleinfeld in der Gewichtsklasse bis 73 kg. Den Pokal für den Relativstärksten Heber gewann Matzollek vor Kleinfeld und Kirchner.

Weitere Plazierungen vom SV 90: Nils Mehnert 4. Platz Jahrgang 2014, Emil Asbach 7. Platz Jahrgang 2012, Dmytro Kuksov 4. Platz Jahrgang 2008, Danylo Hnoivyi 5. Platz Jahrgang 2007

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