Geusfeld Durch drei Wälder und drei Kreise

Christian Licha

Der Naturpark Steigerwald legte bei Geusfeld eine neue Trasse für Wanderer. Auf der 16 Kilometer langen Strecke durch drei Landkreise informieren fünf Holztafeln über die Sehenswürdigkeiten.

 
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Geusfeld - Um einen attraktiven Wanderweg reicher ist der Steigerwald. Kürzlich g wurde in Geusfeld offiziell der Drei-Wälder-Weg eröffnet. Von Geusfeld verläuft er durch den ehemaligen Klosterwald bis zum Baumwipfelpfad und über das Magdalenen Kreuz und das Steinerne Kreuz wieder zurück zum Ausgangspunkt. Auf der 16 Kilometer langen Strecke, die durch die Landkreise Haßberge, Schweinfurt und Bamberg führt, informieren fünf Holztafeln über die Sehenswürdigkeiten.

Die Fünf-Sterne-Kommunen Eltmann, Knetzgau, Oberaurach, Rauhenebrach und Sand wollen ihre Wanderwege qualitativ aufwerten und die Beschilderung an die Anforderungen des Wanderers von heute anpassen. Das Projekt zu dem auch der Drei-Wälder-Weg gehört, ist in drei Teilbereiche gegliedert und kostet circa 300 000 Euro. Gefördert wird es mit 50 Prozent durch den Naturpark Steigerwald. Die Konzepterstellung erfolgte 2018/2019 durch das Planungsbüro für Wandertourismus Hans-Georg Sievers aus Emmendingen im Schwarzwald. Die Umsetzung der Beschilderung erfolgt 2020/2021, wobei auf Metallschildern Orts- und Kilometerbezeichnungen angegeben sind. Als dritter Teil wird die Infrastruktur mit Informationstafeln und Ruheplätze, eine digital abrufbare Wegeführung und Broschüre erstellt. Die Wege, die sogenannte "Steigerwald Runden", kennzeichnen sich unter anderem durch einen hohen Grad an naturbelassenen Wegen und eine abwechslungs- und erlebnisreiche Landschaft aus. Zukünftig sollen diese Runden im gesamten Naturpark Steigerwald entstehen und auch vom Steigerwald Tourismus gemeinschaftlich vermarktet werden.

Rauhenebrachs Bürgermeister Matthias Bäuerlein, der auch Vorsitzender der ILE Lebensregion plus ist, erklärte warum der Drei-Wälder-Weg diesen Namen hat. Die Wanderroute führt durch die Wälder dreier Eigentümer, nämlich des gemeinsamen Bürgerwaldes Gerolzhofen-Dingolshausen, des Freistaats Bayern und der Gemeinde Oberschwarzach. Der Drei-Wälder-Weges als Gemeinschaftsprojekt der Gemeinde Rauhenebrach und des Forstbetriebes Ebrach der Bayerischen Staatsforsten. Um den Wanderweg zusätzlich aufzuwerten, wurden fünf hölzerne Informationstafeln aufgestellt, die die historischen Highlights der Stecke beleuchten. Diese Tafeln wurden vom Fortbetrieb Ebrach, der Gemeinde Oberschwarzach und mit Hilfe der Regionalbudgets der ILE Lebensregion plus und der Allianz Burgwindheim-Ebrach finanziert. Für die Gestaltung war Konrad Ditzel vom Forstbetrieb verantwortlich, während die Projektleitung Forstwirtschaftsmeister Dietmar Herold in Kooperation mit der ILE-Managerin Ulla Schmidt übernommen hatte. In einem Grußwort freute sich Landrat Wilhelm Schneider über den qualitativ hochwertigen Wanderweg, der den Zertifizierungen des Deutschen Wanderverbandes in etwa entspricht. Bei einer Wanderung auf einem Teilstück des Drei-Wälder-Weges bis zum Dreiherrnbrunnen überzeugten sich die Ehrengäste persönlich von der gelungenen Wegführung.

Dabei waren unter anderem auch Thomas Vitzl als stellvertretender Landrat des Landkreises Schweinfurt, die Bürgermeister Thomas Sechser (Oberaurach), Matthias Krapp (Priesendorf) und Daniel Vinzens (Ebrach) sowie die Leiterin des Baumwipfelpfades, Barbara Ernwein, der Leiter des Steigerwald Zentrums, Andreas Leyrer und die Wanderwarte der Fünf-Sterne-Gemeinden, Ebrach und Oberschwarzach.

Den neu gestalteten Dreiherrnbrunnen stellte Forstbetriebsleiter Ulrich Mergner vor. Früher entsprangen hier drei Quellen, die zur Zeit aber an Wassermangel leiden. Möglicherweise wurden die Quellen bereits im Mittelalter als Viehtränke genutzt. Die früheste Darstellung der drei Quellen findest sich aber erst in einer Karte des würzburgischen Landesvermesser Joseph Küchler aus dem Jahre 1690. Namentlich erwähnt wurden die Quellen erstmals Mitte des 19. Jahrhunderts. Aus dieser Zeit dürften auch die derzeitigen Einfassungen stammen, die jetzt schonend restauriert wurden. Geologisch gesehen, liegen über dem Dreiherrnbrunnen mächtige Sandsteinbänke und unterhalb tonige Schichten. Mergner hob besonders Revierleiterin Regina Bertram hervor, die die Idee zur Gestaltung des Umfeldes hatte. So stehen jetzt ganz oben Sonnenliegen und etwa in der Mitte des Berges eine riesige Bank aus Tannenholz.

Viel Kraft r war bei der Aufstellung der sechs Meter langen und etwa 300 Kilogramm schweren Sitzbank gefragt. Es packten dabei fleißig die Auszubildenden des Forstbetriebs Ebrach mit an, die vorher das Stück in ihrer Ausbildungsstätte im Oberauracher Hummelhof gemeinsam mit ihrem Meister hergestellt hatten.

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