„Für uns und unsere Kunden hat die Mitgliedschaft im Fernwasserzweckverband Südthüringen mehrere Vorteile“, betonte Rigobert Höchenberger. Zum einen ist die Versorgungssicherheit gegeben. Der Dürresommer hat wieder einmal gezeigt, wie wichtig diese ist. Während ringsherum viele Quellen ausgetrockneten, war die Talsperre Schönbrunn zu 75 Prozent gefüllt.
Für Höchenberger noch wichtiger ist der Effekt, dass „wir die Gebühren stabil halten können“. Als Nicht-Verbandsmitglied zahlt die Gewas aktuell pro Kubikmeter 78 Cent, 2023 wären es 85 Cent. Als Verbandsmitglied sinkt der Preis auf 65 Cent (Grundpreis plus 19 Cent Arbeitspreis). Mit der Ersparnis können die gestiegenen Energiepreise abgefedert werden, sodass sie nicht auf die Kunden umgelegt werden müssen, erklärte der stellvertretende Werkleiter. Reduziert würde zudem die Wassermenge, die aus Schönbrunn in den Raum Schmalkalden fließt. „Wir benötigen weniger als vor 20 Jahren vereinbart“, sagt Rigobert Höchenberger. Der Wasserverbrauch schwankt zwischen 3500 und 4000 Kubikmetern pro Tag; aktuell seien es zirka 3700 Kubikmeter Wasser. Demnach würden die jetzt angesetzten 1 450 000 Kubikmeter Fernwasser pro Jahr ausreichen. Auch vor dem Hintergrund, die Fernwasserversorgung in Richtung Roßdorf auszuweiten.
In der Diskussion baten die Bürgermeister Ronny Römhild (Breitungen) und Thomas Kaminski (Schmalkalden) die Werkleitung der Gewas darum, die vorhandenen Wasserdargebote nicht aus den Augen zu verlieren. Es müsse eine Notversorgung gewährleistet sein, betonte Römhild. Sein Amtskollege Kaminski wünschte sich, dass Wasserdargebote vor ihrer Stilllegung den Kommunen angeboten werden. Der Schmalkalder Bürgermeister erinnerte an den geplanten Abriss des Hochbehälters auf der Queste, der auch durch den Aufschrei aus der Bevölkerung vor dem Abriss gerettet werden konnte. In diesem Jahr haben die Menschen den Wert des Wasser besonders schätzen gelernt, sagte Kaminski. Schmalkalden wolle die Hochbehälter übernehmen, auch wenn das zunächst Kosten verursacht. „Sie bringen aber was“, sagte der Bürgermeister und empfahl anderen Orten , auch diesen Weg zu gehen.