Regelmäßig verließen Erich Mielke und seine Stellvertreter die Zentrale des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) in Berlin-Lichtenberg, um Bezirksverwaltungen (BV), Kreisdienststellen (KD) und weitere Objekte der Geheimpolizei zu besuchen. Von Rostock im Norden bis Suhl im Süden nahm die MfS-Führung an Parteiversammlungen und Dienstberatungen teil, führte Leitungspersonal ein, verabschiedete altgediente Kader in den Ruhestand, verlieh Orden und Prämien, eröffnete fertiggestellte Bauprojekte oder informierte sich persönlich über operative Prozesse. Die Besuche waren in der Regel so geplant, dass neben den dienstlichen Belangen ein touristisches Rahmenprogramm angeboten wurde, welches Jagdausflüge, Stadtrundgänge, Shoppingtouren, Besichtigungen von Burgen, Schlössern, Museen und Betrieben, gesellige Abendveranstaltungen, Bootsausflüge, Rundfahrten oder Kur- und Urlaubaufenthalte beinhaltete. Nicht selten zählten Familienmitglieder zur Entourage; auch sie mussten bei den entsprechenden Planungen berücksichtigt werden.