Gerach Ein Schild soll Gefahrenstelle entschärfen

Adelheid Waschka

Im Ortsgebiet Gerach haben die Anwohner ihre liebe Not mit Rasern. Statt auf Tempo-30-Zonen wie in Ebern setzt man hier auf ein Schild an einer ganz gefährlichen Stelle.

 
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Gerach - Wie schon in der letzten Sitzung von Bürgermeister Sascha Günther (CSU) angekündigt, musste sich das Gemeindegremium erneut mit einem Antrag auf Geschwindigkeitsbeschränkung im Bereich des Geracher Innenorts beschäftigen. Anwohner des Priegendorfer Wegs hätten festgestellt, so lautete das Antragsschreiben, dass dort hohe Geschwindigkeiten gefahren werden, weshalb bei den Ein- und Ausfahrten der Anlieger Fußgänger, insbesondere Frauen mit Kinderwägen, und Radfahrer stark gefährdet seien. Um dieser Gefahr entgegenzuwirken, wird von neun Anwohnern eine Herabsetzung der Ortsgeschwindigkeit in diesem Bereich auf 30 km/h beantragt.

Höhere Hundesteuer

Einstimmig wurde hingegen in Angleichung der Hundesteuer-Satzung an eine empfohlene Mustersatzung die von der Verwaltung der VG Baunach empfohlene Gebührenerhöhung abgesegnet. Im Vergleich mit den anderen Kommunen des Landkreises schlug die Verwaltung einen neuen, höheren Satz als bisher vor: Für den ersten Hund würden 40 Euro, den zweiten 50 Euro und jeden weiteren Hund 75 Euro erhoben. Der "Listenhund" verblieb bei 600 Euro.

Die letzte Gebührenerhöhung gab es in Gerach zum 1. 1.2002. Seither hatten sich die Gemeinden Lauter (1.1.2013) und Reckendorf (1.1.2017) daran angepasst. Nur Baunach besaß seit seiner letzten Gebührenerhöhung aus dem Jahr 2010 davon abweichende Preise.


Gefahr im Winter

Obwohl der Gemeinderat allgemein dahin tendierte für den ganzen Innerortsbereich "Zone 30 km/h" anzuordnen, war man sich bewusst, dass das daraus folgende "rechts vor links" gerade im Winter in Gerach aufgrund der hügeligen Lage zu gefährlich und somit nicht umzusetzen sei. In Ebern oder Reckendorf, wo dies bereits ausgewiesen ist, gebe es nicht so steile Straßen. Für die Markierung müssten, so der Bürgermeister, allein für den Reckendorfer Weg elf Schilder angebracht werden, in der Brunnäckerstraße vier.

Freiwilligkeit ungeeignet

Gemeinderat Rolf Baier (UWG) erinnerte an einen früheren Kostenvoranschlag, dass man einmal für eine derartige Maßnahme 2800 Euro angesetzt hatte. Eine Beschilderung mit "freiwillig 30" besitze nach StVO keine rechtliche Grundlage, so erinnerte Gemeinderat Gerhard Ellner (SPD) an frühere Erfahrungsaustausche. Auch die Markierung mit "30er-Zahlen" auf der Fahrbahn, so der Vorschlag von Rolf Baier (UWB) und Haltelinien an den Kreuzungen, wie in Reckendorf angebracht, werden vom Gesetz aus nicht legitimiert. Einig war man sich, dass man in Gerach keinen "Schilderwald" wolle. Hoffnungen setze man hingegen auf die derzeitige Debatte im Bundestag, eine Geschwindigkeit von 30 km/h in allen Innenortsbereichen einzuführen.

Auch Spiegel nutzt nicht

Wie im Verlauf der Diskussion herausgearbeitet wurde, handelte es sich jedoch am Priegendorfer Weg nur um eine Gefahrenstelle aus Höhe Hausnummer 16. Das Anbringen eines Spiegels wurde gedanklich verworfen, da, wie Beobachtungen an der Friedrichstraße zeigten, die Oberfläche beschlagen würde, obwohl sie das laut Hersteller nicht dürfe (Bürgermeister Günther, CSU). Schließlich schlug er vor, dort ein Verkehrszeichen "Achtung, gefährliche Ausfahrt" anzubringen, was mit einer Gegenstimme beschlossen wurde.

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