Geplante Südlink-Kabelstation Verein ruft zur Demo auf

Susann Eberlein
Heiko Ißleib ist der Vorsitzende des Vereins „Thüringer gegen Südlink“. Foto: Susann Eberlein

Wird am Rande von Barchfeld eine Kabelabschnitts- und eine Kabelabrollstation für die geplante Stromtrasse gebaut? Der Verein „Thüringer gegen Südlink“ ruft für Samstag zur Demo im Gewerbegebiet am Eisberg auf.

 
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Barchfeld - Am Samstag, 22. Januar, soll sich Bürgerprotest gegen die Stromtrasse Südlink und insbesondere gegen die geplante Kabelabschnitts- und Kabelabrollstation im Gewerbegebiet am Eisberg in Barchfeld formieren. Ab 14 Uhr ruft der Verein „Thüringer gegen Südlink“ zur Demo auf. Sie ist beim Landkreis angemeldet worden.

Vereinsvorsitzender Heiko Ißleib, der auch Ortsteilbürgermeister von Marksuhl ist, hofft auf eine breite Unterstützung. „Wir sollten Flagge zeigen, dass die Gemeinde Barchfeld-Immelborn dagegen ist. Ich appelliere an jeden, uns zu unterstützen und die Leute zu sensibilisieren, was auf sie zukommt. Als Gemeinderäte sind wir doch gewählt worden, um Schaden vom Bürger abzuwenden“, sagte er in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats. Er war Gast im politischen Gremium, um über den Status Quo von Südlink zu sprechen.

Klage erwägen

Dass der Verlauf der geplanten Stromtrasse die Gemeinde Barchfeld-Immelborn berühren soll, war bekannt. Eine neue Nachricht hat Bürgermeister Ralph Groß (CDU) aufhorchen lassen. „Jetzt sollen wir zusätzlich aber auch noch eine Kabelabschnitts- und eine Kabelabrollstation im Gewerbegebiet am Eisberg bekommen. Mit insgesamt acht Masten von 27 Metern, die vom Wohngebiet sichtbar sind und eine Beeinträchtigung bedeuten. Wir dürfen unsere Gewerbegebiete nicht erweitern und müssen alles genehmigen lassen, und auf einmal kommt Südlink und alles darf gemacht werden. Dass wir auf unserem wenigen Raum beschnitten werden, kann so nicht funktionieren“, sagte Groß.

Laut Heiko Ißleib sollte die Kabelabschnitts- und Kabelabrollstation, die ungefähr so groß wie eineinhalb Fußballfelder sei, zunächst an der Gemeindegrenze der Kreisstadt Bad Salzungen in Ettenhausen, dann zwischen Oberellen und Unterellen errichtet werden. Dort formierte sich Bürgerprotest. „Zwei Tage vor unserer damaligen Demo ist mir gesagt worden, es gäbe noch eine weitere Variante, und die wäre in Barchfeld. Ich habe deswegen Kontakt zu Ralph Groß aufgenommen, damit so schnell wie möglich Protest erschaffen wird“, so Ißleib.

Der Verein arbeite mit einem Fachanwalt zusammen, der Gemeinden in Sachen Klagen berät. Zum Beispiel Gerstungen. „Weil man das Gewerbegebiet nicht mehr ausdehnen kann, ist die Gemeinde Barchfeld-Immelborn prädestiniert dafür, ebenfalls eine Klage zu erheben“, sagte Ißleib.

Die Kosten würden auf 100 000 Euro geschätzt. „Das klingt viel, ist es auch, aber man kann sich die Kosten teilen. Je mehr Gemeinden sich dranhängen, desto niedriger wird der Preis.“ Der Verein hätte zudem die Möglichkeit, „Geld vom Landkreis abzuziehen und das der Sache zuzuführen. Damit die finanzielle Last nicht mehr zu groß ist.“

Heiko Ißleib kämpft seit fast sechs Jahren gegen Südlink. „Es ist eine recht müßige Sache und es gibt sicher schönere Dinge, mit denen man sich die Zeit vertreiben kann“, sagte er. Den Widerstand aufgeben, will er jedoch nicht. „Viele fragen mich, ob sich das überhaupt noch lohnt oder ob das nicht schon alles durch ist. Es ist gerade im Planfeststellungsverfahren. Sobald das fertig ist, können wir klagen. Wir haben ihnen jetzt schon sechs Jahre geklaut. Ein bisschen Bürgerprotest macht doch etwas aus“, betonte er.

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