„Wir kommen zusammen, um zu gedenken. Wir kommen zusammen, um zu trauern.“ Die Worte von Pfarrer Aaron Rogge sprachen den Meiningern aus dem Herzen, die am Mittwoch in der Mittagsstunde an den Gedenkstein kamen, wo einst die Synagoge stand. Genau vor 84 Jahren, zur Pogromnacht, wurde sie geplündert und zerstört. Die meisten kennen die Geschehnisse nur vom Hörensagen, zu lange ist es schon her. Und so fährt der Pfarrer fort: Es werden immer weniger, die sich noch selbst erinnern können. Die Erinnerungen werden immer blasser. Deshalb sei es gut, dass es von Überlebenden dieser schrecklichen Ereignisse Zeugenberichte gebe. „Zuerst verbrannten sie Häuser, bevor sie Menschen verbrannten“, sagte der Pfarrer über die Judenverfolgung, die mit Demütigungen, Repressalien und systematischer Ausgrenzung begann und schließlich zur Deportation in Lagern und der Ermordung in den Gaskammern führte.