Die Gastronomie hat beim Orts-Check in der Gemeinde Auengrund schlecht abgeschnitten. Martin Kahle, Wirt im „Schützenhof XXL“ in Crock kann das zum Teil verstehen, zum anderen Teil aber auch nicht. „Klar ärgert mich das“, sagt Martin Kahle mit Blick auf die Zahlen. Einen Schnitt von 3,5 hatte die Sparte in der Bewertung nur erhalten. Der niedrigste Wert in der Gemeinde Auengrund. Martin Kahle weiß aber auch, dass er und seine Frau inzwischen fast die einzigen sind, die noch ihre Gaststätte aufsperren. Viele seien es nicht mehr in der Gemeinde: Die Jägersruh in Merbelsrod gebe es noch, der Gasthof Haselbach in Brattendorf werde gerade umgebaut - das sei es dann auch schon gewesen, mit Gaststätten in der Gemeinde, zählt Kahle zusammen. Dazu kämen noch ein, zwei Kneipen, die nur noch Ausschank machten. Früher seien es im Auengrund mal 17 Gaststätten mit eigener Küche gewesen, die regelmäßig geöffnet hatten, weiß Kahle zu erzählen. Viele hätten aufgegeben, meist altersbedingt, meint er. Generationswechsel in der Gastronomie seien schwierig und teils auch ein hausgemachtes Problem. Ein Problem, mit dem Kahles noch heute zu kämpfen haben, hat aber nichts mit einem Generationenwechsel zu tun. „Der 19. März 2020. Das Datum hat sich bei mir ins Gehirn gebrannt“, sagt Martin Kahle. Der erste Tag des ersten Corona-Lockdowns. Und plötzlich ist alles anders gewesen. Das Haus sei ein Leuchtturm gewesen, mit sehr gutem Ruf und Gästen, die aus einem Umkreis von 100 Kilometern nach Crock gekommen sind. Es gab im Grunde nur zwei Zustände, sagt Kahle. „Entweder wir hatten volles Haus, oder wir hatten Ruhetag.“ Wer im Schützenhof essen wollte, musste eine Woche im Voraus einen Tisch reservieren.