Ob das aber gelingen wird, steht in den Sternen. Denn die deutschen Entwickler und Publisher (Produzenten) - es geht um 12.000 Beschäftigte in meist kleineren Firmen - plagen Bauchschmerzen. Die Branche bekommt laut einer vom Bundeswirtschaftsministerium in Auftrag gegebenen Studie nur etwa ein Viertel der staatlichen Unterstützung, die in Staaten wie Großbritannien, Frankreich und Kanada üblich sind. Damit fehle die internationale Wettbewerbsfähigkeit, mahnt Verbandschef Falk. Hiesige Entwickler hätten 30 Prozent höhere Kosten als im Ausland.
Zwar gibt es inzwischen mehr Fördergeld als früher, das aber reicht nicht aus, um den Bedarf der aufstrebenden Branche zu decken: Im vergangenen Jahr musste das Bundeswirtschaftsministerium einen Antragstopp für das laufende Förderjahr schon im Mai verhängen, dieses Jahr können gar keine neuen Anträge für einen Fördertopf des Bundeswirtschaftsministeriums eingereicht werden.
Unklarheiten zu neuen Fördermillionen
Die Branchenappelle, trotz des allgemeinen Sparzwangs im Bundeshaushalt mehr Geld bereitzulegen, hatten im vergangenen Herbst zumindest teilweise Wirkung: Im November entschied der Haushaltsausschuss des Bundestags, für 2024 zusätzlich 33 Millionen Euro an Games-Fördermitteln bereitzustellen. Dieses Geld wurde zur allgemeinen Überraschung aber nicht dem Bundeswirtschaftsministerium, sondern dem Etat der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien, Claudia Roth (Grüne), zugeordnet. Beantragt werden kann dieses Fördergeld bisher nicht, da noch keine entsprechenden Leitlinien veröffentlicht wurden.
Das wiederum sorgt für Unmut in der Gameswirtschaft. "Die Bundesregierung muss entschlossen vorgehen - und zwar schnell", mahnt Verbandsgeschäftsführer Falk. Es seien schon mehrere Monate vergangen und noch immer gebe es keine Anzeichen, dass es bald losgehen könne. "Vor dem Hintergrund der angespannten Situation der Unternehmen ist das nicht nachzuvollziehen." Nur mit verbesserten Bedingungen könne man zum Leitmarkt werden - "ein Ziel, das die Bundesregierung selbst ausgegeben hat".
Eine Sprecherin der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien (BKM) sagte, dass sich beide Häuser noch über die Ausgestaltung der Gamesförderung abstimmten. "Diese Beratungen sind noch nicht abgeschlossen."