Gärtnerei Hönbach im Lockdwon Auf einen schönen Blumenstrauß muss keiner verzichten

Von Cathrin Nicolai
Im Moment bekommt man seine Blumen in der Gärtnerei Hönbach leider nur an der Tür. Kathleen Höfling reicht Steffen Götz den Blumenstrauß, den er telefonisch bestellt hat. Foto: /Carl-Heinz Zitzmann

Die Gärtnerei in Hönbach ist zwar geschlossen, aber wer einen Blumen-Gruß zum Geburtstag braucht, kann anrufen, ihn bestellen und vor Ort abholen. Statt Geldscheinen muss man aber seine Karte mitbringen, denn dieser Service geht nur bargeldlos.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Sonneberg - Steht ein Familienfest ins Haus, bringen die meisten von uns gerne einen Strauß Blumen mit. Klar gibt es die auch in Supermärkten, aber von einem Fachgeschäft macht so ein „Mitbringsel“ in der Regel viel mehr her. Aber haben die Blumengeschäfte eigentlich auf? Diese Frage müssen die Mitarbeiter der Gärtnerei Hönbach immer wieder am Telefon beantworten und sie haben gute Nachrichten. „Geöffnet ist zwar nicht, aber wir bieten Lieferung oder Abholservice an“, sagt Chefin Ramona Baum.

Glück hatten die Gärtnereien noch im ersten Lockdown. „Wir durften öffnen und haben dadurch keine großen Auswirkungen gespürt“, erinnert Ramona Baum. „Die Leute kamen, denn, wenn man schon zu Hause bleiben musste, wollte man es so schön wie möglich haben“, weiß Ramona Baum. Für den heimischen Garten oder den Balkon wurden viele, schöne Pflanzen gekauft. „Und manch einer bauchte das einfach für die Seele“, ergänzt sie.

Im Sommer mussten die Mitarbeiterinnen der Gärtnerei dann schon an das nächste Frühjahr denken. „Da bestellen wir unsere Frühblüher für das kommende Jahr, die wir in unseren Gewächshäusern selber ziehen“, erklärt die Chefin. Optimistisch bestellte sie die gleiche Menge an Stiefmütterchen, Primeln oder Vergissmeinnicht wie in den Jahren zuvor. „Sie wachsen und gedeihen“, freuen sich alle, die regelmäßig in der „Kinderstube“ die Pflänzchen hegen und pflegen. Nach den dunklen Wintertagen freut sich jetzt schon jeder auf den Frühling, in dem die Natur wieder erwacht und alles grünt und blüht. Im Moment wissen die „Hönbacher Gärtnerinnen“ allerdings noch nicht, wie genau sie ihre „Pflanzenkinder“ an den Mann oder die Frau bringen. „Wir hoffen ja, dass bis dahin normal geöffnet ist und Anfang März alles einigermaßen geregelt läuft“, sagen sie. Falls nicht, muss man sich was einfallen lassen. „Wir bleiben optimistisch“, blicken sie voraus.

„Es ändert sich ja in der heutigen Zeit so viel und so schnell“, meint die Chefin. Ende letzten Jahres zum Beispiel, als der zweite Lockdown näher rückte. Keiner hatte damit gerechnet, dass man diesmal auch seine Türen zusperren muss. Also hat man am Montag noch groß eingekauft. Nur zwei Tage später war Schluss, denn diesmal mussten auch die Gärtnereien schließen. „Traurig, denn was macht man mit der Ware, die sich nun einmal nicht einlagern lässt?“, fragt Ramona Baum. Zum Glück konnte sie einige Sträuße liefern. Aber der Dezember war schon etwas schwierig für das Geschäft. Doch auf die Stammkunden konnte man sich auch da verlassen. „Das ist schön, wenn man so unterstützt wird“, sagt sie und möchte sich bei allen dafür bedanken. Manch einer hat sich regelmäßig erkundigt und nachgefragt, wie es geht es. Andere brachten kleine Naschereien vorbei, um die Mitarbeiter aufzubauen.

Mit den Lockerungen im Einzelhandel ist im Januar nun auch das Abholen möglich. „Die Kunden rufen an und können ihre Wünsche äußern“, erklären die Mitarbeiterinnen. Die meisten haben in der Regel schon konkrete Vorstellungen, was sie möchten. Das ist in diesen Zeiten von Vorteil. „Die Blumen im Geschäft aussuchen, geht leider nicht“, sagen sie. Die Auswahl ist zwar eingeschränkt, trotz allem aber groß, wenn auch ein kleines bisschen geringer. „Statt wie sonst 15 Sorten Rosenfarben haben wir im Moment fünf und sicher für jeden Geschmack etwas dabei “, macht Ramona Baum deutlich.

Sie und ihre Mitarbeiterinnen, die zum Teil in Kurzarbeit gehen mussten, bemühen sich, ihre Kunden stets zufrieden zu stellen. Sollte es aber trotz allem einmal vorkommen, dass man mit dem Strauß nicht zufrieden ist, soll man sich gerne melden. „Das kann man alles gemeinsam klären“, ist sie sicher und erinnert an den Artikel, in dem sich ein Kunde wegen ein paar braunen Stellen an der Banane, die ein Supermarkt geliefert hat, gleich an die Zentrale gewendet hat. „Ich denke, wir sollten in diesen Zeiten alle ein wenig flexibler und toleranter zu- und miteinander sein“, meint sie.

Ein wenig anders als sonst läuft es derzeit auch bei den Beerdigungen. Auch dafür brauchen ja viele Gestecke oder Sträuße. „Wir arbeiten da nach wie vor mit den Bestattern oder den Angehörigen zusammen“, ist Ramona Baum zufrieden. Allerdings muss man leider auch hier auf eine Beratung verzichten.

Für den Abholservice wurde am Eingang der Gärtnerei ein Tisch und bretter für die Abstandssicherung aufgestellt, über den man die Sträuße reicht. In der Regel vereinbart man schon bei der Bestellung einen Termin und Uhrzeit, wann man kommt. Wichtig, bezahlen geht nur mit der Karte. „Bargeld dürfen wir im Moment nicht nehmen“, erklärt Ramona Baum und verweist darauf, dass sie dafür extra weitere Karten-Lesegeräte angeschafft hat. Eventuell, so blickt sie voraus, wird es in Richtung Valentinstag noch weitere Abhol-Stationen auf dem Gärtnereigelände geben. „Dieser fällt ja nun doch noch in die Schließzeit mit rein“, begründet sie. Aber Blumen gehören einfach zu diesem Tag. Also wird man sich definitiv was einfallen lassen, damit unter den geltenden Bestimmungen und Einhaltung der Hygieneregeln Blumen für alle Verliebten bereitstehen.

Wer für sich selber, die Familie oder die Freundin einen Blumenstrauß möchte, der kann gern in der Gärtnerei Hönbach unter 03675/702878 einen bestellen. Außerdem aktualisiert Ramona Baum regelmäßig ihren Facebook-Auftritt. „Auch wir haben natürlich Umsatzeinbußen aber es ist uns wichtig für unsere Kunden da zu sein und einfach im Gespräch zu bleiben.“, sagt sie. Blumen machen doch alles ein wenig bunter und genau das brauchen wir in diesen Zeiten.

Bilder