Fußball, Thüringenliga Geratal gewinnt zum vierten Male hintereinander

Starke Vorstellung von Andreas Linke (hier bei einem früheren Spiel): Er bereitet mehrere Chancen vor und erzielt mit einem Top-Solo schließlich das Tor zum 0:2. Foto: /Karl-Heinz Frank

Fußball-Thüringenligist SpVgg Geratal gewinnt zum vierten Mal hintereinander und nunmehr auch auswärts. Das 2:1 (1:0) bei der SG TSV Gera-Westvororte lässt ihn sogar auf einen einstelligen Tabellenplatz klettern.

 
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Gegen einen Gastgeber, der selbst zuletzt viermal hintereinander drei Punkte holte und fünf seiner sieben Heimspielen gewann, setzten sich diesmal die Gäste durch. Und das auf einem Platz, der zwar den hochgestochenen Namen „Saarbach-Arena“ trägt, dessen „Qualität“ aber von vornherein nur ein Kampf- und Leidenschaftsspiel zuließ. „Das haben wir nach einer Viertelstunde auch angenommen“, berichtete SpVgg-Trainer Robin Keiner. „Bis dahin sind uns ein paar Ecken zu viel um die Ohren geflogen. Aber dann kamen wir besser in die Partie, haben die Zweikämpfe angenommen und uns den Erfolg verdient, weil wir uns in einer eigentlich ausgeglichenen Partie die besseren Chancen erarbeiten konnten.“

Gegenüber dem Weimar-Spiel fehlte wie angekündigt Fabian Paradies, für ihn rückte Justin Weidlich nach vorn und Christoph Hatzky ins defensive Mittelfeld. Andreas Linke stürmte für Maxi Zachert, der krankheitsbedingt unter der Woche nicht trainieren konnte.

Geratal trat wieder defensiv clever auf und ließ kaum Chancen zu. Vorn hätte es schon nach 25 Minuten „klingeln“ müssen, als Linke nach einem Ballgewinn für Christopher Thurau auflegte, der dann aber bei seiner Direktabnahme aufs leere Tor Opfer der Platzverhältnisse wurde, so ging der Ball vorbei (25.). Aber als Initialzündung taugte diese Aktion dennoch: Ab sofort war Geratal endgültig im Spiel und münzte das in die Führung um, die allerdings kurios zustande kam: Thurau spitzelte dem Geraer Torwart den Ball beim Dropkick vorm Abschlag weg – als der Keeper dann den Ball wegschlagen wollte ging das Leder gegen Thuraus Rücken und von dort ins Tor (34.).

Eine weitere Steilvorlage von Linke wurde für Sennewald etwas zu lang. ansonsten spielte sich das Geschehen bis zur Pause und dann auch danach weit gehend zwischen den Strafräumen ab. „Wir haben zwar alles versucht, aber das meiste hat nicht funktioniert“, konstatierte Geras Trainer Philipp Schlebe nach dem Abpfiff angesichts lange ausbleibender Chancen – was aber de facto eher ein Kompliment an Geratals Defensive, mit einem kopfballstarken Linse und einem einsatzfreudigen Behr, war.

Die nächste Gästechance ging wieder von Linke aus, diesmal im Zusammenspiel mit Heyer, doch der Winkel für den Abschluss wurde zu spitz. Schließlich setzte Linke seiner starken Leistung an diesem Tag die Krone auf: Nach einer Eingabe von Heyer dribbelte er vor und in den Strafraum, ließ dabei mehrere Gegenspieler aussteigen und vollendete „mit der Pike“ aus gut zehn Metern zum 0:2 ins lange Eck (73.).

Das war allerdings noch nicht die Entscheidung, denn die Einheimischen zeigten eine gute Moral und verstärkten ihre Offensive auch personell mit Einwechslungen. Als Geratals Defensive einen Ball nicht aus dem Mittelfeld bekam gelang Gehrt genau im richtigen Moment ein Steckpass auf Richter, der den Ball frei vor Bradsch zum 1:2 unter die Latte hämmerte (89.).

Jetzt warfen die Geraer alles nach vorn, was auf dem kleinen Platz auch nicht all zu schwierig war. Der Druck in den vier Nachspielminuten wurde immer größer. Aber jetzt bewährte sich einmal mehr Torwart Bradsch, der sich sicher bei hohen Bällen zeigte und einen gefährlichen Schuss aus dem rechten Dreiangel kratzte.

„Schön, sich endlich mal in sichereren Tabellenregionen zu sehen“, zog Trainer Robin Keiner ein zufriedenes Fazit nach einer schweren Partie.

SG Gera-Westvororte: Bierbaum; Jurke, Hoffmann (75. Rehnelt), Struz, Klammt (75. Gehrt), Kurth, Eichberger, Schneider, Kruschke, Richter, Ludwig (70. Gerold)

Geratal: Bradsch – Kellner, Linse, Behr, Wittke – Hatzky (70. Zwinkmann) – Sennewald (82. Barchewitz), Weidlich, Linke – Thurau (66. Glatz), Heyer

Ordon (Heinrichsort/Rödlitz) – 103 – 0:1 Thurau (34.), 0:2 Linke (73.), 1:2 Richter (89.)

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