Fußball-Regionalliga Klubs erstatten Strafanzeige

Jordan Raza
Unerfreuliche Szenen: Beim Derby in Jena wird aus dem Gästeblocke heraus gezündelt. Foto: //Christian Fischer

Beim Thüringenderby zwischen Jena und Erfurt ist es vor zwei Wochen zu heftigen Krawallen gekommen. Nun reagieren die Vereine im Schulterschluss.

 
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Nach den Krawallen beim Thüringenderby haben der FC Carl Zeiss Jena und der FC Rot-Weiß Erfurt Strafanzeigen gegen Unbekannt gestellt. Das gaben die Regionalligisten in einer gemeinsamen Mitteilung bekannt. Der Nordostdeutsche Fußball-Verband (NOFV) wurde in Kenntnis gesetzt und um Mithilfe bei der Aufklärung gebeten.

Die Begegnung am 16. März im Jenaer Ernst-Abbe-Sportfeld musste von Schiedsrichter Michael Näther in der 80. Spielminute unterbrochen werden, nachdem Erfurter Anhänger Leuchtraketen auf eine benachbarte Tribüne geschossen hatten, auf der auch Familien mit Kindern saßen. Wohl nur durch glückliche Umstände wurde niemand verletzt. Das Spiel, das 3:1 für Jena ausging, war für eine halbe Stunde unterbrochen und stand sogar komplett vor dem Abbruch.

Der NOFV hat ein Ermittlungsverfahren eingeleitet, beiden Klubs drohen Strafzahlungen. Diese finanziellen Belastungen sind ein Grund, weshalb Erfurts Manager Franz Gerber ein generelles Verbot von Auswärtsfans anregte. Allein in der vorigen Saison hatte RWE 70 000 Euro an Strafen gezahlt.

Sowohl beim NOFV als auch beim Dachverband der Fanhilfen stieß dieser Vorschlag auf Ablehnung. „Generell Leute von Fußballspielen auszuschließen, wäre ein Stück Kapitulation vor den Dingen, die geschehen. Wir müssen es aufklären. Aber ich möchte, dass alle in die Stadien kommen können“, sagte NOFV-Präsident Hermann Winkler.

In der Nordost-Staffel kommt es immer wieder zu Ausschreitungen zwischen verfeindeten Fangruppierungen. Mitte Februar war es vor dem Spiel zwischen Babelsberg und Zwickau zu einem Platzsturm der Heimfans gekommen. Auch in anderen Duellen wie beim Leipziger Derby zwischen Chemie und dem 1. FC Lok knallt es regelmäßig.

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