Fußball Nagelsmann macht Neuer zum EM-Torwart: Verlierer ter Stegen

Nationaltorwart Manuel Neuer nimmt am Training teil. Foto: Arne Dedert/dpa

Der Bundestrainer hat rund drei Monate vor der EM eine wichtige Entscheidung getroffen. Manuel Neuer soll beim Heimturnier im Tor stehen - und wieder nicht Konkurrent ter Stegen.

 
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Frankfurt/Main - Manuel Neuer soll auch bei der Heim-Europameisterschaft wieder im Tor der deutschen Fußball-Nationalmannschaft stehen. Bundestrainer Julian Nagelsmann hat sich nach dpa-Informationen knapp drei Monate vor dem Eröffnungsspiel in München gegen Schottland und vor den anstehenden Länderspielen gegen Frankreich und die Niederlande für den nach einer langen Verletzungspause in den DFB-Kader zurückgekehrten Torwart des FC Bayern München entschieden. 

Marc-André ter Stegen vom FC Barcelona bleibt bei einem großen Turnier einmal mehr nur die Rolle als Nummer zwei, wie zuvor auch das Online-Portal Sportbuzzer berichtete. Eine offizielle Bestätigung des DFB gab es am Mittwoch zunächst nicht. Nagelsmann hatte aber bei der Kaderbekanntgabe in der vergangenen Woche angekündigt, am Montag und Dienstag mit den eingeladenen Akteuren über ihre künftigen Rollen sprechen zu wollen.  

Der 37-jährige Neuer und der sechs Jahre jüngere ter Stegen sind seit zwölf Jahren Konkurrenten in der DFB-Auswahl. Beide zählen seit Jahren zu den weltbesten Torhütern. Nach dem schweren Beinbruch von DFB-Stammkeeper Neuer bei einem Skiunfall im Anschluss an die Weltmeisterschaft 2022 in Katar schien die Zeit für ter Stegen gekommen.

Der frühere Gladbacher sah sich während Neuers langer Abwesenheit endlich auf dem Weg zu seinem ersten großen Turnier als Nummer eins. Bei allen WM- und EM-Endrunden seit 2010 stand immer Neuer im DFB-Tor. Gegen Frankreich soll der Bayern-Kapitän am Samstag in Lyon sein 118. Länderspiel seit dem Debüt im Jahr 2009 bestreiten. Ter Stegen kommt seit 2012 auf 38 Einsätze im DFB-Tor.

Höhepunkt für Neuer in der Nationalmannschaft war der Titelgewinn bei der WM 2014 in Brasilien. Ter Stegen stand dagegen nur beim Gewinn des Confed Cups 2017 im Tor, als der damalige Bundestrainer Joachim Löw in Russland mit einem jungen Team ohne feste Größen wie Stammkeeper Neuer antrat. 

Nach seinem Comeback im Bayern-Tor vor knapp einem halben Jahr hatte sich der ehrgeizige Neuer auch eine Teilnahme an der Heim-EM wieder zum Ziel gesetzt. "Ich konzentriere mich auf mich, auf meine Leistung und werde bei der Nationalmannschaft wieder alles geben", hatte er noch am vergangenen Wochenende zu seinen Ambitionen auf ein Comeback als Nummer eins gesagt und ergänzt: "Der Trainer wird dann entscheiden." 

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