Fußball, Mittelthüringen Wieder Ärger in Ilmenau wegen „Rot“

Uwe Frank
Hannes Kutzer, Ilmenaus Torschütze zum 2:0, wird hier bedrängt von Elgersburgs Routinier Jan Schmidt. Foto: Pavel Chatterjee

Vier Tage vor dem Pokalfinale von Germania Ilmenau gegen Blankenhain wird Verteidiger Gerhardt beim 2:0 (1:0) im Punktspiel gegen den TSV 1880 Elgersburg wegen angeblicher Notbremse vom Platz gestellt.

 
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In diesem Nachbarschaftsderby gegen den Aufsteiger Elgersburg musste Ilmenau seine Startformation gegenüber der Vorwoche auf drei Positionen neu besetzen. Für den gelb-gesperrten Grebhan rückte Gerhardt in die Innenverteidigung, für den erkrankten Weiß ging Wolfenstetter in die Viererkette und Lutherdt begann für den verspätet aus dem Urlaub zurückgekommenen Careaga Izaguirre auf der Sechserposition. Bei Elgersburg kehrte Habichhorst in die Startelf zurück, dafür blieb (Spieler-)Trainer Zachert zunächst draußen.

Nachdem das Hinspiel (drei Platzverweise) mit einer gewissen Brisanz in den Zweikämpfen aufwartete, kam auch diese Partie nicht ohne eine Rote Karte aus. Hier war es aber nicht überzogenes Zweikampfverhalten, sondern die (umstrittene) Einstufung eines Foulspiels als Notbremse durch den Schiedsrichter und seinen Assistenten.

Das Spiel begann zunächst ausgeglichen, aber Germania Ilmenau hatte hier schon Chancen auf einen frühen Torerfolg. Nach Flanke von Finn konnte Heinz im Elgersburger Tor Gerhardts Schuss abwehren, den Nachschuss setzte Machts an den Pfosten (6.). Zwei Minuten später scheiterte der Torjäger abermals am Gästetorwart. Nach einem 30-m-Pass von Schröter, genau in den Laufweg von Machts, erreichte dessen Eingabe vor das Elgersburger Tor Amarell, der den Ball gekonnt über den Schlussmann zum 1:0 unter die Torlatte hob (16.). Im weiteren Verlauf der ersten Hälfte verstanden es beide Mannschaften, das Geschehen von ihren Toren fernzuhalten. Möglichkeiten für weitere Tore - Fehlanzeige!

In der 40. Spielminute dann die Szene des Spiels: Platzverweis gegen Ilmenaus Gerhardt. Bei der Ballannahme vor dem Ilmenauer Tor versprang ihm der Ball, Dobschanetzki ging dazwischen und beim Nachsetzen konnte Gerhardt ihn nur mit einem Foul bremsen. Schiedsrichter Poller zeigte ihm daraufhin die Gelbe Karte, was aber seinem Assistenten nicht reichte. Nach Rücksprache entschied er auf Notbremse und verwies Gerhardt des Platzes.

Feine Einzelleistung

Somit hatte Ilmenau die gesamte zweite Hälfte in Unterzahl vor sich. Trainer Thomas Giehl nahm dafür in der Halbzeit Umstellungen vor. Wolfenstetter ging in die Innenverteidigung, für Lutherdt kam Helbing in die Viererkette, Finn auf die Sechserposition und Kutzer ging ins Mittelfeld.

Diese Umstellungen gingen voll auf. Elgersburg gelang es nicht, aus der nummerischen Überlegenheit heraus das Spiel zu dominieren und sich Chancen für den Ausgleich zu erarbeiten. Das Tempo bestimmte Ilmenau. Der Betrachter hatte nicht den Eindruck, dass Ilmenau in Unterzahl spielte. Im Gegenteil: Die Germania spielte sogar auf einen zweiten Treffer. Dieser gelang Kutzer nach feiner Einzelleistung, als er sich im Strafraum durchsetzte und sein Schuss vom Innenpfosten ins Tor sprang (68.). Aber auch Kott im Ilmenauer Tor konnte sich noch auszeichnen. Bei Schüssen von Dobschanetzki (74.) und Hemming (78.) verhinderte er in ganz großer Manier das 2:1. Dem 3:0 durch Machts versagten die Unparteiischen wegen Abseits die Anerkennung (83.). Letztlich eine starke Mannschaftsleistung der Ilmenauer, die trotz Unterzahl ihre Führung ausbauen wollten. Cherkashyn in der Viererkette, Finn auf der Sechserposition, Amarell und Kutzer im Mittelfeld ragten dabei noch heraus. Bei Elgersburg dagegen war doch zu spüren, dass man in Sachen Tempo und Schnelligkeit an seine Grenzen stieß.

Nach dem Schlusspfiff haderten die Verantwortlichen der Germania mit den Entscheidungen des Unparteiischen. Es sei keine einheitliche Linie bei der Beurteilung des Zweikampfverhaltens zu erkennen gewesen, wurde moniert.

Ilmenau: Kott, Wolfenstetter, Cherkashyn, Gerhardt, Schröter (90.+1 Bathke), Finn, Lutherdt (46. Helbing), Amarell (82. Udeh), Alzoughbi (58. Diallo), Machts, Kutzer (68. Careaga Izaguirre)

Elgersburg: Heinz; Jaekel, Kirsten, Habichhorst, Döhler, Schmidt, Dobschanetzki, Braunschweig, T. Hellmuth (68. Bittmann), B. Hellmuth (80. Zachert), Hemming

Poller (Weimar) – 110 – 1:0 Amarell (16.), 2:0 Kutzer (68) – Gelb: 1:2 – Rot: Gerhardt (40.)

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