Fußball-Landesklasse Trennungsschmerzen

Patrick Marr
Ungewohntes Heimspiel: Chris Fritz (hinten) im Getümmel. Ein Tor gelingt dem Neu-Meininger gegen die alten Kollegen nicht. Foto: frankphoto.de/Karl-Heinz Frank

Das Wiedersehen des 1. Suhler SV mit seinen beiden Ex-Spielern Chris Fritz und David-Lee Gromm wird für den SSV kein angenehmes. Meiningen siegt deutlich mit 4:0.

 
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Immerhin: Chris Fritz und David-Lee Gromm, die im Sommer von Suhl nach Meiningen gewechselt sind, trafen am Samstag nicht gegen ihren alten Klub. Aber ansonsten blieb der VfL Meiningen bei seinem Gastspiel im Suhler Haseltal gnadenlos. Über weite Teile der Partie zwischen den beiden Landesklasse-Teams bestimmte der Gast aus der Theaterstadt das Geschehen und erzielte mit dem 4:0 (1:0) einen auch in der Höhe verdienten Erfolg. Der 1. Suhler SV ist nach der vierten Pleite in Folge zurück auf einem Abstiegsplatz. Bereits zur Pause hätte Meiningen mindestens drei weitere Tore auf der Habenseite verbuchen können, doch ein überragender Keeper Robert Mentzel hielt den SSV immer wieder im Spiel.

Mentzel verhindert Schlimmeres

In der Anfangsphase gab es zunächst im Duell alter Rivalen wenig Höhepunkte. Meiningens erste gefährliche Aktion brachte die Führung durch Muhamed Aljija. Ein Diagonalball passierte Freund und Feind und der Nutznießer ließ sich die Chance nicht entgehen, Mentzel zu bezwingen (18.). Noch vor dem Wechsel hätten es Marcel Parlesack (Kopfball nach Vorarbeit von Max Dietsch und Robin Förtsch), Chris Fritz (Mentzel pariert im Eins gegen Eins) und Dominik Franke ihrem Mannschaftskameraden gleich tun können, doch auch gegen den Meininger Mittelfeldregisseur blieb der Schlussmann aus Suhl der Sieger. Fast mit dem Pausenpfiff dann doch beinahe das 0:2, aber Parlesack vergibt erneut in aussichtsreicher Position.

Im zweiten Spielabschnitt ging es zunächst etwas ruhiger zu, da Suhl sein Spielsystem etwas umstellte und nun Paul Brumme in der Spitze agierte. Doch auch in dieser Phase gelang den Gästen mit der ersten Aktion ein Tor, als Parlesack sich am höchsten schraubte und die Hereingabe von Franke per Kopf im Winkel versenkte (0:2/59.).

Keine drei Minuten später die Vorentscheidung durch Franke mit seinem Distanztreffer aus 25 Metern ins rechte untere Eck. Mit diesem 3:0-Vorsprung war die Partie gelaufen. Suhl konnte nicht an diesem Tag und die Theaterstädter taten fortan nur noch das Nötigste.

In der 70. Minute die einzige prekäre Situation für Schiedsrichter Martin Falk, als bei einem Torabschluss von Chris Fritz eine Suhler Hand im Spiel gewesen sein soll. Kurz zuvor verzeichnete Suhl mit einem Freistoß aus halbrechter Position durch Kapitän Paul Eckstein seine erste Gelegenheit im zweiten Abschnitt, den Anakin Volklandt aber sicher parierte. Dazu kam noch ein abgefälschter Schuss von Nils Merk, aber ansonsten hatte die Meininger Defensive die Kontrolle.

Auf der anderen Seite zwang der eingewechselte Tobias Landgraf mit einem Seitfallzieher Robert Mentzel zu einer weiteren Parade, ehe Aljija mit seinem zweiten Tor an diesem Tag für den 4:0-Endstand sorgte (90.). Auf die kalte Dusche für Suhl auf dem Spielfeld folgte danach für beide Teams die nun tatsächlich kalte Dusche in den Umkleiden. Die Stadt Suhl hat den Sportvereinen jüngst das Warmwasser abgedreht.

Das sagen die Heimkehrer zum Spiel

Chris Fritz:
Wir haben diszipliniert gespielt und uns an die taktischen Vorgaben der Trainer gehalten. Deshalb war es aus meiner Sicht ein verdienter Sieg unserer Mannschaft. Für mich persönlich war es natürlich auch ein etwas ungewöhnliches Spiel, da es gegen meine alte Mannschaft ging, in welcher noch gute Freunde von mir spielen. Die Freude über den Erfolg überwiegt zwar, aber ich wünsche dem Suhler SV natürlich auch, dass sie in der Liga bleiben.

David-Lee Gromm:
Wir haben einen verdienten Sieg eingefahren, ich bin ganz zufrieden. Natürlich war es auch für mich heute ein besonderes Spiel gegen meinen Verein, dem ich bis zum Sommer angehört habe. Einige Leute haben meinen damaligen Wechsel verstanden und akzeptiert, und einige halt nicht. Aber dies ist Vergangenheit. Heute war der Erfolg wichtig, und hoffentlich der Anfang einer kleinen Serie nach den beiden Erfolgen gegen Hildburghausen und Suhl.

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