Fußball, Landesklasse Die Entertainer

Spitze: Julian Held (18) ist eigentlich Sonnebergs Reservekeeper. Kein Grund für ihn, nicht auch als Feldspieler und Torschütze zu überzeugen. Foto:  

Ein Spitzenspiel sollte es werden – zwischen dem 1. FC Sonneberg 2004 und dem FSV Wacker 03 Gotha (1:1). Dass die 80 Zuschauer am Ende ihr Kommen nicht bereuen, liegt nicht zwingend an der Qualität des Dargebotenen.

 
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Eine Partie von recht hohem Unterhaltungswert boten beide Teams am Samstag auf dem Sonneberger Kunstrasen. Während der Coach der Einheimischen, Ronny Röhr, erneut personell viel improvisieren musste, konnte Gästetrainer Norman Bonsack aus dem Vollen schöpfen; selbst die Auswechselbank war prominent besetzt.

Von Beginn an entwickelte sich ein Spiel mit beachtlichem Tempo und hoher Intensität, wobei die Gastgeber zunächst Feldvorteile und auch spielerisch die Oberhand hatten. Gleichwohl hatten die Gothaer in der 6. Minute die erste verheißungsvolle Gelegenheit, als Kraiczi mit einem satten Schuss Lukas Heß prüfte, aber der Sonneberger Keeper erwies sich nicht nur in dieser Situation als absoluter Könner seines Fachs. Im Gegenzug aber nahezu eine ähnliche Situation: Toni Walther prüfte Gästekeeper Arnold, der ebenfalls stark parierte.

Beide Mannschaften versuchten fortan, das spielerische Moment zu pflegen, was nicht immer gelang, weil auf beiden Seiten zweikampfstark agiert wurde. Als die Gäste verletzungsbedingt kurzzeitig dezimiert waren, gab es Eckball für Sonneberg, nach dessen Ausführung einem Gothaer Abwehrspieler der Ball versprang. Julian Held – eigentlich die Sonneberger Nummer zwei zwischen den Pfosten – reagierte gedankenschnell und traf zum 1:0 (25.). Kurz darauf gab es den „Strafstoß-Aufreger“ Nummer eins, als der Sonneberger Kapitän Hannes Schreck von Burkhardt innerhalb des Sechzehners wohl leicht getroffen worden war. Während hier der nicht immer ganz überzeugende Schiedsrichter Weltzien wohl zu Recht weiterspielen ließ, war fünf Minuten vor der Pause das Foul gegen Held doch deutlich strafstoßwürdiger. Auch hier aber entschied der Referee für Weiterspielen. Letztlich ging es mit einer knappen, aber aufgrund des Plus` an Spielanteilen durchaus nicht unverdienten Sonneberger Führung in die Halbzeitpause.

Das erste Achtungszeichen im zweiten Abschnitt setzten erneut die Hausherren durch Held (47.) und kurz darauf Wiesner auf der Gegenseite; die Torleute waren wiederum auf ihren Posten. Doch die Gäste erkämpften sich nun mehr und mehr Feldvorteile und Ballbesitz, während die Gastgeber nicht mehr so zwingend agierten. Dennoch hatten sie in der 56. Minute wohl ihre größte Möglichkeit in der zweiten Halbzeit. Wer weiß, wenn Schreck diese „Hundertprozentige“ genutzt hätte. Nun aber brachte Wacker die 04er mehr und mehr in Bedrängnis, wobei aber klare Tormöglichkeiten und Zählbares noch nicht heraussprangen, auch weil die Sonneberger Defensive in diesem Spielabschnitt recht gut organisiert war. Doch das sehenswerte Zusammenspiel von Kraiczi, der El Antaki mit einem sehenswerten Chip-Ball bediente, konnte nicht unterbunden werden, sodass Letzterer den Ausgleich markierte. Und vier Minuten später hatten die Einheimischen das Glück des Tüchtigen, als Neumann nach einem Abpraller nur den Außenpfosten traf.

Das Spiel hatte insgesamt aber nun nicht mehr die Qualität aus der ersten Runde. Es gab viele zufällige Aktionen auf beiden Seiten. Auch die Spierwechsel hüben wie drüben konnten keine entscheidenden Impulse mehr geben. Nach Abpfiff der gutklassigen 90 Minuten bleibt zu konstatieren, dass beide Teams unter den TOP 4 verbleiben; die jeweiligen Erfolgsserien bleiben bestehen.

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