Fußball in Südthüringen Erlau ist vorzeitig Kreismeister

Natürlich steht der Erlauer SV Grün-Weiß nach seinem Meisterstück gegen Heubisch im Mittelpunkt des vorletzten Spieltages. Dabei verkaufen sich die Rand-Sonneberger richtig gut. Am Ende fehlt ihnen aber scheinbar die Puste (oder das Personal).

 
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So nah liegen Freude und Enttäuschung beieinander: Auf der einen Seite bejubeln die Erlauer den Gewinn der Kreismeisterschaft und den damit verbundenen Aufstieg in die Landesklasse, auf der anderen Seite sind die tapferen Heubischer mit dieser Niederlage wieder in die Kreisliga abgestiegen.

So richtig hatten die Platzhirsche die Meisterfeier am Sonntag aber gar nicht auf dem Plan. Denn nach dem mühevollen 5:2-Erfolg war das Ergebnis vom Widersacher aus Neuhaus-Schierschnitz gar nicht so interessant. In den sozialen Medien war dieses Spiel nicht präsent. Aber die Leute von der Presse hatten natürlich einen heißen Draht nach Neuhaus-Schierschnitz, und der Fotograf von Freies Wort kam ja auch erst zu Spielende nach Erlau. Und als dann so langsam das Endergebnis der Isolator-Elf durchsickerte, gab’s natürlich das volle Programm.

Die Gastgeber hatten aber schon zuvor losgelegt wie die Feuerwehr. Der Sekundenzeiger hatte gerade eine Umdrehung beendet, da gingen sie auch schon in Führung. Mannschaftskapitän Florian Hellmich gab die Richtung vor. Auf der anderen Seite rettete Torwart Philipp Allzeit die Führung vor dem frei durchgespielten Elias Kämpf. Bei den Platzhirschen erhöhte dann Robert Greiner auf 2:0. Die Erlauer fühlten sich wohl zu sehr im ruhigen Fahrwasser. Denn plötzlich stand es 2:2. Zunächst bestrafte Kevin Thau eine Nachlässigkeit in der Abwehr. Wenig später markierte Tim Ehle nach prächtiger Vorarbeit von Thau – dem besten Gästespieler auf dem Platz – das 2:2. Und dies war völlig verdient.

Keine Versöhnung mit den Fans?

Erlau war in dieser Phase hinten einfach zu offen. Die Abwehr sprach immer wieder Einladungen Richtung Gästeoffensive aus. Unzufriedene Fans haderten hier mehrfach mit ihren Lieblingen. Ein anderer Gegner hätte dies wahrscheinlich noch mehr ausgenutzt. Auch der Lattentreffer von Jonas Vogt, unmittelbar vor dem Kabinengang, sorgte nicht gerade für Versöhnung mit den aufgewühlten Zuschauern.

Nach dem Seitenwechsel wollte der Tabellenführer natürlich wieder vorlegen. Aber ganz so einfach wie in Durchgang eins war dies nicht. Bestes Beispiel war hier ein Freistoß der Hausherren aus 18 Metern, den Jonas Vogt ausführte. Der Ball ging nicht nur meilenweit über den Kasten, er flog sogar über den Ballfangzaun und auch noch über die Landstraße 3247. Die einzigen Aufreger während dieser Zeit waren die beiden Abschlüsse von Fabian Hartung. Und dann war ja Gästekeeper Markus Wichmann auch noch da. Er entschärfte die Geschosse von Florian Hirn und Björn Weißbrodt. Aber nach 69 Minuten war auch der Heubischer Keeper machtlos. In der Nachspielzeit legten dann Einwechsler David Pfeufer und erneut Kapitän Hellmich noch einen drauf. Der Akteur, der den Torreigen eröffnet hatte, setzte also auch den Schlusspunkt – mit einiger Verzögerung begannen dann schließlich doch die Kreismeister-Feierlichkeiten beim SV Grün-Weiß.

Florian Hellmich (Erlauer SV) kurz nach Spielschluss:  Wir sind nicht davon ausgegangen, dass heute im Meisterschaftsrennen schon eine Entscheidung fällt. Aber Schierschnitz gegen Oberlind ist ja auch ein Derby. Heute haben wir uns über weite Strecken schon schwergetan. Zum einen ist es eine Kopfsache, und zum zweiten hatten wir aufgrund der Freitagsbegegnung schon relativ schwere Beine.

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