Für Bedarfsanalyse Umfrage zu Co-Working gestartet

Eine Möglichkeit des Co-Workings. Foto: Adobe Stock

Gemeinsames Arbeiten, also Co-Working, könnte bald im Kreis in Pop-Up-Stores möglich sein. Zuvor wird der Bedarf erfragt.

 
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Das Regionalmanagement Thüringer Bogen befasst sich seit einiger Zeit in Zusammenarbeit mit Netzwerkpartnern aus der Region mit dem Thema Co-Working, berichtet das Landratsamt des Kreises. „Wir denken, dass Coworking eine interessante zukünftige Form der Arbeit sein kann – also eine Art multifunktionaler Raum für unterschiedlichste Zielgruppen, der auch in den Landkreisen Gotha und Ilm-Kreis vorhanden sein sollte“, heißt es von den Verantwortlichen.

Das Potential dieser Idee solle nun näher beleuchtet werden. Deshalb habe man ein Unternehmen beauftragt, eine Potentialanalyse, bestehend aus einem RegioScan und einer Nutzerbefragung, durchzuführen. „Sollte hierbei Potential für die Region erkannt werden, könnte im nächsten Schritt in jedem Landkreis einen Test-Coworking-Space für einen Monat bereitgestellt werden, um das Thema erlebbarer zu machen und die Spaces im besten Fall nachhaltig zu etablieren“, erklären die Verantwortlichen. Im ersten Schritt sei es wichtig, die Bedürfnisse der potentiellen Nutzer zu erfassen. Die Befragung zum Coworking ist online unter www.thueringer-bogen.de/coworking-befragung/ erreichbar und läuft bis zum 21. Februar. Sie richtet sich vor allem an Gründer, Pendler, Bewohner und Gäste sowie Arbeitgeber und Arbeitnehmer.

Co-Working, also kollaborativ arbeiten, ist eine relativ neue Arbeitsform, bei der unter anderem Freiberufler oder Start-ups auf Zeit einen Arbeitsplatz in einem sogenannten Co-Working Space anmieten können. „Die entsprechende Infrastruktur wie Internet, Hardware, Besprechungsraum und -Technik, aber auch Gemeinschafts- und Sozialraum wie einer Kaffeeküche sind dort in aller Regel gestellt, eine offene Arbeitskultur ermöglicht es, sich auch mit anderen Mietern zu vernetzten, eventuell sogar gemeinsam an Projekten zu arbeiten“, so das Landratsamt weiter. Neuen Ideen würde es so auch leichter gemacht, weitergedacht zu werden, da man sich weder an ein Büro binden, noch eine Grundausstattung selbst anschaffen müsse. Auch Pendler könnten einen solchen multifunktionalen Raum nutzen oder man verbinde Urlaub und Arbeit in Form von „Workation“.

Zudem ergäben sich weitere Vorteile wie das Einsparen von Pendel-Kilometern, damit CO2-Reduktion oder auch zukunftsfähige und attraktive Nutzungsmöglichkeiten für bestehende Leerstände, vor allem auch in ländlicheren Regionen.

Die Grundidee entstand laut Landkreis in einer Arbeitsgemeinschaft Gründen, in der auch das Regionalmanagement aktiv ist. In einem ersten Workshop mit relevanten Netzwerkpartnern wurden eine gemeinsame Vision, eine grundlegende Herangehensweise und die Maßnahmen zur Bearbeitung des Themas besprochen. Ein Ansatz, der mehrheitlich Zustimmung fand, war die wissenschaftliche Beleuchtung der Bedarfe und möglichen Standorte im Thüringer Bogen. Diesem werde mit der Nutzerbefragung nun Rechnung getragen.

Wenn die Analyse positive Ergebnisse hinsichtlich der Bedarfe und Umsetzungsansätze zeige, besteht zudem die Möglichkeit, an ausgewählten Standorten eine Co-Working-Testphase mit Pop-Up-Stores durchzuführen. Hierzu sollen je Kreis ein prädestinierter Standort ertüchtigt und über mehrere Monate erprobt werden.

Mit den Erfahrungen könne bestenfalls das Betreiberkonzept fortgeschrieben und ein Betreiber gefunden werden. Somit soll über das Regionalbudget eine Art Anschub von öffentlicher Seite für das Thema geleistet werden, um die Spaces nachhaltig zu etablieren.

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