Freies Wort hilft Fast 2000 Euro für Labés Straßenkinder

Klaus-Ulrich Hubert
Das Internet als Brücke nach Afrika. Mamadou Diallo zeigt ein Foto von seinem Bruder und den Straßenkindern kurz vor dem Essenfassen am Rande ihrer neuen Notherberge, einer Koranschule. Foto: Klaus-Ulrich Hubert

2016 kam Mamadou Diallo als junger Afrikaner nach Deutschland. Hier arbeitet er als Glasapparatebauer und spielt bei Germania Ilmenau. Seine Heimat hat er nicht vergessen – und unterstützt aus Ilmenau die Straßenkinder in Labé. Auch unsere Leser haben mitgeholfen.

 
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So herzhaft kann sich Mamadou Diallo im kalten Ilmenau am Wochenende freuen. Und mit ihm die bitterarmen, tausende Kilometer entfernt lebenden Straßenkinder seiner alten westafrikanischen Heimatstadt Labé, die sein Bruder ehrenamtlich und tatkräftig beim Kampf ums tägliche Überleben durch Kleidung und Lebensmittel unterstützt.

2016 als junger Afrikaner nach Deutschland gekommen, wurde Mamadou Diallo hier als Germania-Fußballer, Glasapparatebauer und Mitbürger ein freundlicher Neu-Ilmenauer. Und weil der junge Mann jenen Teil seines muslimischen Glaubens mit den berühmten „Fünf Säulen“ auch in Sachen freiwilliger Sozialabgaben an Bedürftige sehr ernst nimmt, überweist er monatlich einen Teil seines hiesigen Facharbeiter-Lohnes in die alte Heimat.

Kürzlich nun überwies zuerst der Verein „Freies Wort hilft“ die auf 1500 Euro aufgerundeten Leserspenden aus dem Ilm-Kreis an Mamadou Diallo. Den drängten Ilmenauer Freundinnen und Freunde regelrecht, sich in seinen liebenswürdigen Sozialbemühungen, die er „Zakat“ nennt, unterstützen zu lassen. Zumal auch und besonders um Afrika die Krisen und vor allem der Klimawandel unserer Zeit keinen Bogen machen.

Auch die Germania sammelte

„Vielen Dank heißt auch bei mir zu Hause – so wie bei unseren früheren Kolonialherren in Frankreich – Merci Beaucoup!“ So bedankt sich der junge Mann bei der spendenbereiten Leserschaft und dem Hilfeverein der Zeitung. Dann fügt er freudestrahlend hinzu, am Sonntag doch bitte auch zum Hammergrund-Stadion zu kommen, weil auch sein Ilmenauer Fußballverein Germania Spenden für die Straßenkinder in Labé sammelt.

Die einstige Torwartlegende Wolfgang Schelhorn (von links) und Germania-Vizepräsident Chris Schneider übergaben ihrem Vereinskameraden Mamadou Diallo (Mitte) im Beisein von Vertertern der ersten und zweiten Mannschaft weitere 425 Euro – zusätzlich zur FW-hilft-Spende über 1500 Euro für Labés Straßenkinder. Foto: Klaus-Ulrich Hubert

Den Satz, wonach im Leben wie im Fußball „nur Tore zählen“, unterschreibt der langjährige Trainer Wolfgang Schelhorn ja nicht so leicht. Kennt man ihn doch seit Jahrzehnten als Torwartlegende, der für Germania Tore zu verhindern wusste. „Nun aber durch die schöne Leser-Aktion von ‚Freies Wort hilft’ inspiriert, habe ich im Nachgang zusätzlich zum Spenden unter unseren Fußballerinnen und Fußballern aufgerufen. Wenn nur Tore, also Ergebnisse, zählen, hat es sich sehr gelohnt“ so Schelhorn im eisigen Hammergrund-Wind. Da konnten er sowie Vertreter der ersten und zweiten Mannschaft sowie Vizepräsident Chris Schneider weitere 425 Euro der Spendensammlung überreichen.

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