Freibad Lauscha Wasser-Spaß von heute und einst

Doris Hein

Nach mehr als 50 Jahren kehrte Neptun erstmals zurück ins Lauschaer Freibad. Sein Fazit: „Ich komme unbedingt wieder.“

 
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Hochherrschaftlicher Besuch schwang im Lauschaer Erlebnisbad am Wochenende das Zepter. Neptun, der Herrscher der Meere, war höchstpersönlich im Steinachgrund eingeschwommen, um anlässlich der Feier zum 60. Jahrestag der Eröffnung des damals im Nationalen Aufbauwerk NAW geschaffenen Freibades neue Untertanen zu taufen. Im Gefolge hatte er die sechs Meerjungfrauen Alexa, Angelina, Lilly, Lina, Lisa und Luise, die im Laufe des Nachmittags weitaus klangvollere Namen wie etwa Schokoladenhai, glänzender Goldfisch, quirlige Krabbe oder kleiner Hexenwels bekamen. Neptuns Häscher Ludwig, Luis, Robin und Toby holten aus den Besucherreihen klein und groß zur Taufe. Sogar Regina Brandt vom Schwimmbadfördervereins kam um das Ritual mit Meerwasser-Trunk und Bad im 24 Grad warmen Nass nicht herum. Neptun scheint sich übrigens mit moderner Technik nicht so gut auszukennen und ließ sich deshalb von Conny Ellmer bei seinem Auftritt gerne assistieren.

Wasserspiele für Groß und Klein

Bei den anschließenden sportlichen Spielen im Schwimmbecken hatten besonders die anwesenden Kinder und Jugendlichen viel Spaß. Zunächst gab es diverse Durchgänge im „Ananas-Paddeln“, wobei die Teilnehmer natürlich nach Altersstufen getrennt wurden. Auf bunten Fantasievögeln strampelten die Größeren um die Wette. Und zwischendurch mussten noch der Strömungskanal entgegen der Strömungsrichtung sowie die Riesenrutsche passiert werden.

Ein durchaus anspruchsvoller Parcours, den sich Vereinsvorstand Thomas Ellmer, Bademeister Werner de Buhr und ihre Mitstreiter da ausgedacht hatten. Im Anschluss an die Wettkämpfe gab es für alle Teilnehmer schöne Preise. So durften etwa Lion aus Lauscha und Rosalie aus Leipzig, die sich von Vati Daniel Bock beziehungsweise Mutti Nicole Czegka im Mini-Schlauchboot durchs Becken hatten schieben lassen, ihre Schwimmfahrzeuge mit nach Hause nehmen.

Die Geschichte im Fokus

Zu den Ehrengästen gehörte Lothar Wirth, der von 1962 bis Saisonende 1965 als erster Bademeister im neuen Lauschaer Bad fungierte. Er hatte damals eine vierjährige Ausbildung in Oberlind absolviert und zog, des Jobs als Schwimmbad-Chef wegen, nach Lauscha. Hier hatte er jede Menge zu tun – von der morgendlichen Kontrolle des Wasser-Staus an der Steinach und der Kaskaden, über welche das Nass erwärmt werden sollte, über die regelmäßige Absicherung der Wasserqualität bis hin zur Ausbildung von Rettungsschwimmern, die ihm in der Folge im Bad zur Seite standen. Außerhalb der Freibadsaison war er im Lehrschwimmbecken in der einstigen Goetheschule als technische Kraft und Schwimmlehrer tätig. „Die Schwimmmeisterzeit war beruflich mit meine schönste“, verkündete er im Kreis zahlreicher Freunde, die sich über das Wiedersehen sehr freuten und bis spät abends noch Erinnerungen austauschten.

Dabei half auch die Bildershow mit rund 200 historischen Fotos und einem digitalisierten Acht-Millimeter-Film, mit der Ellmer nach 20 Uhr auf einer großen Leinwand am Kiosk aufwartete. Zur Verfügung gestellt hatten sie größtenteils Familie Greiner-Bechert, Jürgen Müller-Blech, Lutz Landgraf und Jürgen Schwarz.

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