Immer den Sternen nach – nicht auf dem Walk of Fame (Weg des Ruhmes), sondern auf dem Walk of Femmes (Weg der Frauen): So kam man am Freitag um die Mittagszeit an der Marktecke am Stand des Vereins Frauen helfen Frauen an, der sich zur Feier des Internationalen Frauentages diese ungewöhnliche Aktion ausgedacht hatte. Die Sterne auf dem Pflaster der Georgstraße waren 20 Frauen gewidmet, die sich – jede auf ihre Weise – Verdienste um ihre Mitmenschen erworben haben: einige in der Meininger Region, andere auf internationalem Parkett. Herzogin Charlotte Amalie stand da zu lesen, Bella Aul oder Minna Lang, aber auch Bertha von Suttner und Clara Zetkin. Namen von Frauen, die zu ihren Lebzeiten Kunst und Kultur, Wissenschaft und Politik mit geprägt haben, dann aber in Vergessenheit gerieten, aber auch verdienstvolle Frauen der Gegenwart. Die Kurzporträts der 20 Frauen fanden Eingang in ein kleines Heft, gestaltet und getextet von Designerin Karen Blume und Historikerin Iris Helbing, das sich die Besucherinnen des Stands gern mitnehmen durften. Aufmerksam machen wollten der Verein, das Frauenhaus und die Interventionsstelle „Hanna“ aber nicht nur auf die Bedeutung solcher Frauenpersönlichkeiten für die Gesellschaft. Sie wollten den Frauen und Mädchen, denen der internationale Ehrentag gilt, mit auf den Weg geben, dass jede einzelne von ihnen wichtig und wertvoll ist – eben selbst ein „Star“ auf ihrem Gebiet. Wer wollte, konnte sich deshalb vor einem Stern à la Hollywood-Boulevard fotografieren lassen – mit einem Award, gestaltet von Frauenhaus-Praktikantin Antonia Kraus. Diese Ehrenurkunde sollte eine kleine Anerkennung der alltäglichen Verdienste der Frauen sein. Jede Interessentin durfte sich selbst aussuchen, was zu ihr passt – von „Ehrung für den Kampf um Gleichberechtigung“ bis „Ehrung für sich um den Haushalt kümmern“.