Aus naturwissenschaftlicher Perspektive wurde gezeigt, dass mit hoher Wahrscheinlichkeit in Zukunft im Sommer weniger Niederschlag fallen und weniger Grundwasser gebildet werden könnte. Bei der Darstellung wurde aber auch verdeutlicht, wie unsicher solche Abschätzungen für die Zukunft sind. Entscheidungen im Wassermanagement müssen also unter Unsicherheit getroffen werden.
Bei der Umfrage wurde deutlich, dass bereits jetzt ein Großteil der Befragten eine Einschränkung der Wasserverfügbarkeit bemerke. In welchem Maße dieses Problem wahrgenommen und wie die zukünftige Bedrohung eingeschätzt wird, werde unter anderem vom Wohnort und der Berufs- beziehungsweise der Interessensgruppe der Befragten beeinflusst.
In der Wahrnehmung der Befragten habe die Wasserverfügbarkeit in den vergangenen drei Jahren in Thüringen am stärksten abgenommen. Den Befragten zufolge seien die Bereiche Land- und Forstwirtschaft, Natur- und Artenschutz sowie Gewässer- und Hochwasserschutz besonders stark vom Klimawandel betroffen. Perioden mit Bodentrockenheit und die Austrocknung von Flüssen, Bächen und Seen werden als besonders problematische Folgen der Klimaänderungen beurteilt und können mit einer Wasserknappheit einhergehen. Neben den Klimaänderungen werden seitens der Befragten insbesondere Privathaushalte und die Landwirtschaft für die wahrgenommene Abnahme der Wasserverfügbarkeit verantwortlich gemacht.
„Mit Blick auf die Einwohnerzahl von 220 000 Menschen im Biosphärenreservat ist die Umfrage zwar nicht repräsentativ. Trotzdem sind die Ergebnisse robust genug, um weiter darauf aufzubauen“, erklärte Ulrike Schade, Leiterin der Thüringer Verwaltung.
Anschließend diskutierten die rund 40 Teilnehmenden zu folgenden Fragen: Auf welche zukünftigen Auswirkungen des Klimawandels, die nur unsicher abgeschätzt werden können, wollen wir uns einstellen? Was sind in den verschiedenen Anpassungsfeldern geeignete Anpassungsmaßnahmen? Auf welche Konflikte und Hindernisse könnten wir bei der Umsetzung von Anpassungsmaßnahmen treffen? Darauf aufbauend wurde eine Priorisierung der Anpassungsfelder im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön vorgenommen.
Ausführliche Informationen und Ergebnisse der Kick-Off-Veranstaltung finden Interessierte unter Folgende Workshops sind in Zukunft geplant: „Szenarienentwicklung“, „Bayes’sches Netz (BN)“, „Mögliche Handlungsoptionen und Hindernisse identifizieren“, „Konkrete Anpassungsmaßnahmen entwickeln“ sowie „Handlungsempfehlungen auf Basis von BN, Stakeholder*innen-Expertise sowie Fokusgruppen und Evaluation“.