Forderung im Jugendhilfeausschuss Mehr Einsatz für mehr Beteiligung

Caroline Berthot
Eines der Beteiligungsprojekte im vergangenen Jahr: das Barcamp im Waldfrieden im Juli. Foto: frankphoto.de

Auf dem Weg zu mehr Kinder- und Jugendbeteiligung in Suhl wurden bereits Schritte geschafft, dennoch bleibt noch einiges zu tun. Vor allem die Politik muss sich mehr anstrengen.

 
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Suhl - Einige Meilensteine auf dem Weg zu mehr Kinder- und Jugendbeteiligung in Suhl wurden schon erreicht, darüber wurde im jüngsten Jugendhilfeausschuss berichtet. Von einer eigenen Koordinierungsstelle und dem Netzwerk „Jugend verändert Suhl“, über Beteiligungsprojekte, Umfragen und Workshops für Jugendliche, bis zum Stadtratsbeschluss für mehr Beteiligung junger Menschen, ist schon vieles geschehen in Suhl. Was nicht heißt, dass es nicht auch noch viel zu tun gibt.

Kristin Kurth vom Jugendhilfeverein Fähre und in dieser Funktion auch Teil der Steuerungsgruppe brachte die anderen Ausschussmitglieder auf den aktuellen Stand in Sachen Kinder- und Jugendbeteiligung. Sie stellte vor, was auf den verschiedenen Ebenen erreicht wurde und was noch geplant ist.

Suche nach einem neuen Koordinator für Jugendbeteiligung läuft

Ganz oben auf der Liste steht die Suche nach einem neuen Koordinator für Kinder- und Jugendbeteiligung, nachdem der bisherige Stelleninhaber Georg Buder Suhl in Richtung Landespolitik verlassen hat. Es liefen bereits Bewerbungsgespräche, informierte Kristin Kurth, die sich zuversichtlich zeigte, die Stelle bald wieder besetzen zu können.

Damit eben auch Veranstaltungen aus einer Hand organisiert werden können. Wie beispielsweise die coronabedingt verschobenen Workshops zur Bedarfskonkretisierung, die wahrscheinlich im April nachgeholt werden. In einem ähnlichen Rahmen sollen junge Suhler auch mit Kommunalpolitikern zusammenkommen, um die unterschiedlichen Interessen, Strukturen und Befindlichkeiten abzuwägen.

Zudem sei für diesen Sommer geplant, das städtische Kinder- und Jugendbeteiligungskonzept zu erstellen, kündigte Kristin Kurth an. Hierin soll festgehalten werden, wie gute Beteiligung in Suhl aussehen soll, welche Strukturen und Mittel es dazu braucht. Ganz praktische Aufgaben warten indes, wenn es darum geht die Forderungen und Wünsche der Jugendlichen, die sie bei der Beteiligungsaktion „Jugend verändert Suhl“ geäußert haben, zu bearbeiten. Hier seien vor allem die Zuständigkeiten zu klären, wer was bearbeite, meinte Kristin Kurth.

Bessere Kommunikation und mehr Engagement gefragt

Die Sozialarbeiterin kam dabei auch darauf zu sprechen, was noch nicht optimal funktioniert. „Es braucht mehr Transparenz nach außen und mehr Abstimmung nach innen bei der Stadtverwaltung bei jugendpolitischen Themen“, machte sie deutlich. So habe man sich in der Jugendschmiede mit jungen Leuten intensiv mit dem Thema W-LAN in der Suhler Innenstadt beschäftigt, um danach erst zu erfahren, dass die Verwaltung daran schon längst arbeitet. „Das muss besser werden“, forderte Kristin Kurth.

Mehr aber noch drang sie auf mehr Mitwirkung und mehr Unterstützung durch die Kommunalpolitik. So sei im vergangenen Februar zwar mit den jugendpolitischen Sprechern der Stadtratsfraktionen vereinbart worden, dass die Forderungen der Jugendlichen in die Fachausschüsse eingebracht werden und auch in den Fraktionen besprochen werden. „Das wurde aber bisher nicht spürbar umgesetzt“, befand Kristin Kurth. Gleiches gelte dafür, dass in Fachämtern und Parteien für das Thema Kinder- und Jugendbeteiligung geworben werden sollte. „Daher die Bitte an die Fraktionen, noch einmal zu prüfen, ob ihr jugendpolitischer Sprecher auch an den Beratungen teilnehmen kann und willens ist, sich für mehr Beteiligung der Jungen zu engagieren“, so Kristin Kurth.

Kinder- und Jugendbeteiligung als fester Punkt auf der Agenda

Diese Aufforderung griff Philipp Weltzien (Linke) auf und appellierte seinerseits auch noch mal an die Fraktionen, zu prüfen, wen sie als jugendpolitischen Sprecher aufstellen, ob derjenige sich wirklich in der Jugendpolitik sieht und sich hier einbringen will. „Sonst kommen wir nicht voran“, meinte der Ausschussvorsitzende, der selbst diese Funktion für seine Fraktion innehat.

Damit das Thema Kinder- und Jugendbeteiligung auch jenseits der Steuerungsgruppe nicht aus dem Blick gerät, kündigte Philipp Weltzien an, es künftig einmal im Quartal auf die Tagesordnung des Jugendhilfeausschusses zu setzen. So bestehe die Möglichkeit, aktuell über Entwicklungen zu berichten oder kurzfristig Anliegen zu besprechen.

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