Raymond Schulz war bereits im Ahrgebiet, das stark vom Hochwasser betroffen ist. „Alle wollen nach Ahrweiler“, erzählt Schulz, „aber es gibt auch umliegende Orte, die vom Hochwasser betroffen sind.“ Er habe auch den Eindruck, dass die Bürgermeister und Einwohner der Orte Angst haben, dass, wenn die Kameras nicht mehr da sind, es sich mit der Hilfe erledigt haben könnte. Nachts würde in Ahrbrück in den Straßen für jeden Verstorbenen ein Licht brennen, das habe schon etwas Emotionales. „Wo ich gehe und stehe denke ich an die vielen Toten“, so Raymond Schulz.
Auf die Frage, wie die Eisfelder zu Raymond Schulz mit seiner Sanitätseinheit gekommen sind, weiß Mike Donner vom Spielmannszug der Feuerwehr Eisfeld Bescheid. Kennengelernt habe man sich bei einem Elbehochwasser, als der Spielmannszug beim Leopoldsfest in Dessau weilte. Bei einem Empfang habe Raymond Schulz die Eisfelder angesprochen ob sie bereit wären, ein Stück unterhalb von Dessau ins Hochwassergebiet zu fahren, um den dort vom Hochwasser Betroffenen Grüße zu überbringen. Natürlich war man skeptisch. „Mensch, die werden jetzt gerade uns brauchen“. Schulz habe sie aber überzeugt, dass man gerade in dieser Situation doch auch Aufmerksamkeit zeigt. Mit einem Bus der Stadtwerke Dessau und zusammen mit der Potsdamer Garde „Lange Kerls“ ging es in die damalige Krisenregion. „Es war katastrophal, wie es dort aussah, wie jetzt beispielsweise auch in Ahrweiler“, erzählt Donner. „Es sah aus wie nach dem Krieg“. Auch Kinder seien bei dieser Fahrt dabei gewesen, die von der Ansicht der Gegend total erschüttert waren. „Die von der Flut betroffenen Einwohner waren aber so begeistert“ und man habe sich dann auch noch mit den Leuten dort unterhalten können. Es war für Mike Donner sehr beeindruckend und seit dieser Zeit kennt man sich. Raymond Schulz ist seitdem auch regelmäßig beim Eisfelder Kuhschwanzfest vor Ort, um mit seiner Sanitätseinheit das Fest abzusichern. Eisfeld sei mittlerweile seine zweite Heimat geworden, sagt Raymond Schulz.
Vielfältig sind die Spenden allerorts. Zu den Spendern gehört auch die Jagdgenossenschaft Eisfeld-Hirschendorf, die auf ein Spendenkonto für die Hilfe in Rheinland-Pfalz 1000 Euro überwiesen hat.
Mannigfaltig sind die Initiativen, um den Menschen in den Flutregionen in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz Unterstützung zu geben. Auch wenn man persönlich nicht wie viele Helfer vor Ort ist, so hinterlassen doch die Bilder in Fernsehen und den gedruckten Medien einen Eindruck, der zur Hilfe motiviert.
Und so schließt sich der Kreis mit den Worten von Bürgermeister Sven Gregor am Dienstag: „Herzlichen Dank! Wir möchten uns auf diesem Wege herzlich für die große Spendenbereitschaft und die unendliche Unterstützung bedanken. Die Hilfslieferung ist auf dem Weg und wird durch die Hilfsorganisationen, insbesondere durch Raymond Schulz und seine Sanitätseinheit, vor Ort verteilt beziehungsweise eingesetzt. Vielen Dank an die Firma Harry’s, die den Transport der Hilfsgüter übernommen hat, aber auch den Helfern der Feuerwehr und der Stadtverwaltung für die Entgegennahme und das Verpacken.“