Noch schärfer reagierte der CDU-Rechtsaußen und Südthüringer Bundestagskandidat Hans-Georg Maaßen. Als ehemaliger Verfassungsschutz-Chef befürchte er nun vermehrt islamistische Anschläge in Deutschland, erklärte er am Dienstagabend. „Nach der Rückoberung wird es nicht lange dauern, bis Afghanistan wieder zur Brutstätte des internationalen Terrorismus wird.“ Flüchtlinge aus Afghanistan sollten in der dortigen Region Schutz finden. Deutschland solle den Nachbarländern helfen, dieses Problem zu bewältigen. Thüringen sei bereits jetzt damit überfordert, Ausländer zu integrieren. „Sollten sich die linken Parteien durchsetzen, droht uns eine deutlich größere Krise als die des Jahres 2015 mit über einer Million Flüchtlingen“, warnte Maaßen.
Linken-Bundesvorsitzende Janine Wissler wies derartige Befürchtungen als unsinnig zurück. „Es werden Menschen flüchten, aber für viele ist es zu spät“, sagte sie unserer Zeitung am Rande eines Wahlkampfauftritts am Mittwoch in Suhl. Deutschland habe angesichts des absehbaren Bundeswehr-Abzugs genug Zeit gehabt, Ortskräfte und andere Gefährdete in Sicherheit zu bringen. Stattdessen habe man zunächst Material ausgeflogen, doch die Menschen ihrem Schicksal überlassen. Somit werde es wohl auch keine Millionen von Flüchtlingen geben. „Ich befürchte, dass es am Ende einige Zehntausende sind, die es überhaupt noch schaffen, das Land zu verlassen“, sagte Wissler. Diesen gegenüber habe Deutschland eine Verpflichtung, zu helfen. Auch 2015 seien Menschen vor einem Krieg geflohen, und damals habe es eine große Solidarität gegeben, auf die man nun aufbauen müsse.