Floh-Seligenthal - An Heuberg, Jagdberg oder Nesselberg entspringen zwar zahlreiche Bäche, doch oben auf dem Gebirgskamm sprudelt es weniger. Dass dennoch der Bergsee an der Ebertswiese, gut 800 Meter N.N., entstanden ist, hängt auch mit der geologischen Umgebungs-Bebauung zusammen. Auf dem "Hochhaus Ebertswiese" sitzt mit dem Höhnberg noch ein Türmchen, das ein bisschen wie ein Wasserturm wirkt. Doch einen Steinwurf neben dem in einem abgesoffenen Steinbruch entstandenen Bergsee ist die Situation anders. Die Quelle, die den Ferienpark, mehrere Finnhütten und die Station der Bergwacht mit Wasser versorgt, gibt immer weniger Flüssigkeit ab. "In den vergangenen Jahren war es schlechter geworden, in diesem Jahr ist es besonders schlimm", sagte der Floh-Seligenthaler Bürgermeister Ralf Holland-Nell (CDU). "Wir haben das zunächst auf die Trockenheit 2018 und die Folgen geschoben. Aber vielleicht gibt es auch andere Gründe." Tatsächlich gab es in den siebziger Jahren ebenfalls sehr trockene Perioden. Und 2020 ist bislang kein Dürrejahr, auch wenn die Natur im Sommer nach Niederschlägen gelechzt hat. Bürgermeister Holland-Nell schließt nicht aus, dass sich das Wasser im Bergmassiv neue Wege gesucht hat. In einigen Hundert Metern Entfernung, an der Nordostabdachung des Thüringer Waldes, schießt das Wasser aus der Wand. "Der neue Bergsee im Spittergrund hat einen enormen Zulauf", berichtet Holland-Nell. Womöglich seien durch den Bergbau oder Erdbewegungen neue Strömungsverhältnisse entstanden. "Wir haben Abfluss, die anderen Zufluss", so der Bürgermeister.