Flößerweihnacht Mit doppeltem Weihnachtsmann

Annett Recknagel

Die zehnte Flößerweihnacht bescherte den Kindern einen doppelten Weihnachtsmann und den Erwachsenen viele Leckereien. Erstmals fand sie an der Wernshäuser Sporthalle statt.

 
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Im Vorfeld der Flößerweihnacht vibrierten die Smartphones. Der Weihnachtsmann hatte einen Notruf gesendet. Konnte er Jacke, Mütze und Bart doch nicht finden. „Oh Mann – hoffentlich kommt er heute nicht mit langen Ohren“, mutmaßten die Bräter am Grill. „Oder vielleicht als Schneeflocke!“ Jörg Bräuning schwante Schreckliches.

Zu der Zeit schrien die Kinder schon aus Leibeskräften nach dem Bärtigen. „Weihnachtsmann, Weihnachtsmann“. Olaf Krech als Flößerchef munkelte, dass sich der Alte verfahren haben könnte und in Helmers gelandet sei. Die Mädchen und Jungen fanden das jetzt gar nicht so toll. Und dann sagte jemand: „Es gibt einen doppelten Weihnachtsmann!“

Die zehnte Flößerweihnacht in Wernshausen hatte es in sich. Erstmals fand sie an der Sporthalle statt. Dort waren die Bedingungen einfach optimal. Nur der Bärtige schien den Weg nicht ganz zu kennen. „Das ist wie beim Sandmännchen. Bei uns kommt der Weihnachtsmann immer mit einem anderen Auto“, erzählte man sich. Irgendwie dauerte es trotzdem. Und dann traf das Gefährt ein – ein gelber Lada. Hatte der Alte doch beinahe den großen Geschenkesack vergessen. Zum Glück ging am Ende alles gut. Die Kinder wurden entschädigt.

Und tatsächlich gab es einen doppelten Weihnachtsmann. Der Alte wurde kutschiert. Der Chauffeur hatte das Kostüm dann doch noch rechtzeitig gefunden. „Es lag im Mercedes in Schwallungen“, erzählte Roger Storandt. Natürlich war der Trubel groß als die beiden Rotgekittelten eintrafen. Und weil es ohnehin schon ziemlich spät war, legte Olaf Krech kurzerhand fest, dass in diesem Jahr die Papas und Omas die Gedichte aufsagen. Wobei sich die Kinder diesen Spaß dann doch nicht nehmen ließen. Das ein oder andere Sprüchchen hatten sie für den Weihnachtsmann auf Lager.

Die Eltern bastelten derweil oder ließen sich Feuerzangenbowle und Glühwein schmecken. Die Crew hinterm Grill wendete die Bratwürste in Rekordzeit. Auch Süßes war im Angebot. Begonnen hatte das vorweihnachtliche Treiben an der Sporthalle mit einem Auftritt der Waldtiergruppe aus dem örtlichen Kindergarten. Danach gaben sich die Flötenkinder der Grundschule ein musikalisches Stelldichein. Am späten Nachmittag lud Anette Beyer zum Erzähltheater in der Sporthalle ein. Mit einbrechender Dunkelheit wurde es heimelig. Schwedenfeuer gaben der Flößerweihnacht das entsprechende Flair. An Besuchern mangelte es nicht. Die Werraflößer aus Wernshausen waren zufrieden und freuten sich, endlich wieder eine Flößerweihnacht organisieren und anbieten zu dürfen.

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