Vor fünf Jahren hat Winfried Glatzeder eine Autobiografie veröffentlicht. "Paul und ich" hat er sie genannt - wohl wissend, dass sich mit diesem einen Film sein gesamtes künstlerisches Lebens verbindet. Er war sein Durchbruch und auch sein Fluch. Denn an ihm misst man ihn, den inzwischen 68 Jahre alten Schauspieler, bis heute. Die ersten Kapitel des Buchs erzählen von der Kindheit in Ostpreußen, von Flucht und Vertreibung, von der Jugend in Berlin. Es sind Kapitel, die den Leser bis heute tief bewegen, weil es Glatzeder versteht, die Tragödie jener Zeit sehr direkt und doch mit menschlichem Maß zu beschreiben. Vor drei Jahren stand der Paul von damals als Jedermann auf der Meininger Bühne. Die Geschichte vom reichen Mann - unter freiem Himmel und bei der Premiere sogar mit Blitz und Donner aufgeführt - ist eine Paraderolle Glatzeders. Zu erwarten war keine Theaterrevolution im Englischen Garten. Er spielte den Lebemann wie eh und je in vollen Zügen - und die Fans von damals lagen ihm zu Füßen, als wäre in all den Jahren dazwischen nichts geschehen. Als wäre er noch immer der Paul aus diesem verdammt einmaligem DEFA-Streifen, der seine Kraft eben nicht durch das Happy End bekommt, sondern durch den Tod.