In der Nacht vom 14. auf den 15. April 1912 sank das damals größte Passagierschiff der Welt - die "Titanic" etwa 540 Kilometer vor der Küste Neufundlands. Seitdem ist sie eine Legende, dessen emotionaler Höhepunkt zweifellos James Camerons Filmepos markiert. Lässt sich das noch steigern? Vielleicht! Denn in Leipzig lässt sich das Schiff mittels eines 360 Grad-Panoramas betrachten.

Der Künstler Yadegar Asisi hat - anders als häufig dargestellt - nicht der Untergang selbst in Szene gesetzt, sondern sein 32 Meter hohes und 110 Meter umfassendes Rundbild führt mit seinen 3500 Quadratmetern Bildfläche auf eine Expedition zum gesunkenen Wrack in den Tiefen des Nordatlantik. In Originalgröße wird das Ausmaß der Tragödie, bei der über 1500 Menschen umkamen und 700 gerettet wurden, nacherlebbar - und zwar so, wie sich die Situation in 3800 Metern Meerestiefe heute darstellt: Zu erkennen ist das in zwei Teile zerbrochene Schiffswrack, dessen tausende Tonnen Stahl langsam verrotten. Alle organischen Materialien hat sich die Natur in den vergangenen Jahrzehnten bereits zurückgeholt. Das zeigt, wie vielseitig Kunst sein kann: Hier die Emotionen wie beim berühmten "Titanic"-Song, da etwas Neues - eine Perspektive, die es so noch nie gab. lau