Es gab eine Zeit, da waren Antiquare fast schon Berühmtheiten. Büchernarren pilgerten von weither zu ihnen, um in den bibliophilen Schatzkammern zu stöbern. Der Kult ums Buch und die Liebe zur Literatur einte diese Schöngeister. Antiquariate waren Zufluchtsorte abseits der Zumutungen der Politik. Auch der kalte Hauch des Kapitalismus und des Internets hatte sie noch nicht erfasst. Diese heute nostalgisch anmutende Welt lässt Ingo Schulze in seinem neuen Roman "Die rechtschaffenen Mörder" wieder auferstehen, der für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert ist.
Feuilleton Schöngeist auf Abwegen: Der neue Roman von Ingo Schulze
Sibylle Peine 04.03.2020 - 18:49 Uhr