Eigentlich wissen wir es längst: Migration ist in der Menschheitsgeschichte völlig normal und kein Phänomen der modernen Zeit. Weil es aber zu Veränderungen führt, wird heftig gestritten. Angesichts der Flüchtlingsdebatte weisen Archäologen daraufhin, dass jeder Europäer einen bis in die Urzeit reichenden Migrationshintergrund hat. "Wir sind alle Afrikaner", sagt die stellvertretende Leiterin des Neanderthal-Museums in Mettmann, Bärbel Auffermann. Mobilität und Migration seien schon seit rund zwei Millionen Jahren ein natürlicher Bestandteil des Menschseins. Jeder Deutsche trägt auch das Erbgut früherer Bauern aus dem Gebiet des heutigen Anatoliens und Nahen Ostens sowie der Menschen aus östlichen Steppengebieten in sich. "Die Deutschen, die hier gewachsen sind, gibt es genauso wenig wie die deutsche Kartoffel", sagt Auffermann.