BERLIN – Der ostdeutsche Schriftsteller und Schauspieler Armin Mueller-Stahl erhält am 4. Mai den Ehrenpreis des Deutschen Filmpreises „Lola“ 2007. Die deutsche Filmakademie will mit dieser Auszeichnung einen „einzigartigen Künstler, eine große Persönlichkeit und einen sensiblen Menschendarsteller“ ehren, heißt es in der Begründung der Jury. Die Karriere des Schauspielers sei geprägt von den Problemen eines geteilten Landes, „aber auch von dem intensiven Wunsch nach immer neuen Herausforderungen“.

Und in der Tat: Geigenvirtuose, Maler, Schriftsteller, Regisseur, Schauspieler – Armin Mueller-Stahl hatte viele Möglichkeiten, berühmt zu werden. Vor allem sein Können als Schauspieler verhalf ihm zu Ruhm und Anerkennung. Zunächst nur in der DDR, später, nach seiner Übersiedlung in die alte Bundesrepublik und in die USA, auch auf der ganzen Welt. In weit über einhundert Filmen hat Armin Mueller-Stahl gespielt.

In seinen frühen Jahren war er ein Stars des DDR-Films, vielfach ausgezeichnet und allein fünfmal nacheinander zum beliebtesten Schauspieler des Ostens gekürt. Der Bruch kam für ihn wie für so manchen Künstler mit der Ausbürgerung Wolf Biermanns. Er hatte 1976 die berühmte Protestnote unterzeichnet und damit seine Ausgrenzung aus dem staatlichen Filmbetrieb besiegelt. Erst 1980 gestatteten die DDR-Oberen seine Ausreise, und es begann eine neue, steile Karriere. Armin Mueller-Stahl wagte den Schritt hinüber in die USA, wo ihm außerordentliche darstellerische Leistungen gelangen – gekrönt mit einer „Oscar“-Nominierung für die australische Produktion „Shine“ (1986).

Armin Müller-Stahl wird übrigens am Pfingstsonntag (27. Mai) auf Einladung der Thüringen-Philharmonie zu Gast in Suhl sein. In einer musikalischen Matinee liest der vielseitig begabte Schauspieler aus seinen Büchern. Ihn begleitet die junge Musikerin Sarah Spitzer (Violine) und natürlich der Suhler Klangkörper mit Werken von Haydn, Bach und Mozart. Karten für dieses Konzert mit Lesung gibt es unter Tel.: 03681/743053. (lau)