Mit großem Brimborium trommelte das ZDF für das Doku-Drama. Mario Adorf in der Rolle des Vordenkers der Arbeiterbewegung, der am Ende seines Lebens auf Erreichtes und Unerfülltes zurückblickt - in Vorankündigungen las sich das wie ein packendes TV-Ereignis. Doch leider entpuppten sich ausgerechnet die Szenen mit Adorf als behäbiges Fernsehen mit hohem Gähnfaktor: Ein alter, freundlicher Herr schlendert durch Algier und Monaco, lässt sich den Bart stutzen und von seinem Arzt umsorgen und räsoniert dabei ein wenig über das Leben. Mehr ist vom Revolutionär nicht übrig geblieben als ein müder Opa, der vor sich hindämmert und sich nach seinen Liebsten sehnt?