Eine Kinderhand greift zärtlich ins dicke Fell eines Schafes. Gleich die erste Einstellung von "Ephraim und das Lamm" macht klar, welchen Stellenwert das Tier für den neunjährigen äthiopischen Jungen hat: Lamm Chuni ist sein bester Freund, das Band zu seiner toten Mutter und alles was Ephraim hat. Seit sein Vater in Addis Abeba sein Glück versucht, lebt er unglücklich im Hochland bei der Familie seines Onkels, der in ihm einen Weichling und Nichtsnutz sieht, im Lamm Chuni einen fetten Feiertagsbraten. Ephraims Träume schicken ihn in die intakte Vergangenheit, sein Sehnsuchtsort ist die Heimat im Norden, seine Leidenschaft ist das Kochen. Am Ende verliert er zwar sein Lamm, findet aber seine eigene Identität.