Weimar - Der Thüringer Thomas Thieme (65) ist mit der Goldenen Kamera als bester deutscher Schauspieler ausgezeichnet worden. Der Theatermann aus Weimar uberzeugte die Jury der Programmzeitschrift «Hörzu» in Filmen wie «Der Tote im Watt», «Gestern waren wir Fremde» und «Das Adlon». Der gebürtige Weimarer setzte sich bei der Preisverleihung am Samstagabend in Berlin gegen seine Schauspielkollegen Edgar Selge und Jörg Hartmann durch. Die Auszeichnung als beste Schauspielerin ging an Nadja Uhl (41, «Operation Zucker»).

Die Jury begründete die Goldene Kamera für Thieme so: «Ob als polternder Patriarch in "Der Tote im Watt", als verdächtiger Vater in "Gestern waren wir Fremde" oder als Finanzmagnat in "Das Adlon" - Thomas Thiemes Vielschichtigkeit ist bestechend.»

Thieme ist jedoch nicht nur ein viel beschäftigter Filmschauspieler und TV-Gast. Der Thüringer zählt auch zu den renommierten Akteuren auf deutschsprachigen Bühnen. Er spielte nach seinem Schauspielstudium in Magdeburg und Halle, nach seiner Ausreise aus der DDR in Wien, München, Berlin und Hamburg. Dem Weimarer Theaterpublikum ist er vor allem als Faust ein Begriff. Am Deutschen Nationaltheater inszenierte er Brechts «Baal» mit Ben Becker und «Margaretha.Eddy.Dirty Rich» mit Jimmy Hartwig und Hans-Peter Minetti. Zudem ist Thieme regelmäßiger Gast beim Weimarer Kunstfest.

Bei dem Medienpreis in Berlin war auch Hollywoodprominenz dabei. Matthew McConaughey (44) und Gwyneth Paltrow (41) wurden als beste internationale Schauspieler geehrt. Die Kinostars Diane Keaton (68) und Bruno Ganz (72) bekamen Trophäen für ihr Lebenswerk. Die Fernsehzuschauer wählten Horst Lichter zum besten TV-Koch. Zum besten Film gekürt wurde das vieldiskutierte ZDF-Kriegsdrama «Unsere Mütter, unsere Väter».

Das ZDF übertrug die Samstagabend-Show live vom alten Flughafen in Berlin-Tempelhof. 3,42 Millionen schalteten ein - vergangenes Jahr waren es 3,98 Millionen Zuschauer. Die Goldene Kamera soll es auch dann noch geben, wenn die «Hörzu» von Axel Springer zur Funke Mediengruppe wechselt, wurde angekündigt. dpa