Ausgegrenzt oder verächtlich gemacht wurden Fremde schon in der Antike. Die Griechen etwa nannten alle Menschen Barbaren, die nicht Griechisch sprachen und nicht die olympischen Götter verehrten. Selbst im römischen Weltreich war Multikulti keineswegs selbstverständlich. Erhard Oeser, emeritierter Professor für Philosophie und Wissenschaftstheorie, berichtet in seinem Buch "Die Angst vor dem Fremden", dass der römische Kaiser Augustus in großem Stil Ausweisungen von Fremden verfügte und das Bürgerrecht nur sehr sparsam verlieh. Der Imperator hielt es für wichtig, so Oeser, "das Volk unverfälscht zu erhalten und durch keine Vermischung von fremdem oder Sklavenblut zu verderben". Manch ewig Gestriger sieht das noch heute so.