Die hohe Zahl von Corona-Infektionen in deutschen Schlachtbetrieben hat den Blick auf die mitunter skandalösen Zustände in der industriellen Fleischproduktion gelenkt. Auch auf das Leid der Tiere. Im vergangenen Jahr sind in deutschen Schlachthäusern rund 620 Millionen Hühner, 55 Millionen Schweine und drei Millionen Rinder getötet worden. Allein die horrenden Zahlen lassen erahnen, dass die Beachtung des Tierwohls in diesem Geschäft nicht die oberste Priorität genießt. Immerhin: Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner hat sich für eine "Tierwohlabgabe" ausgesprochen. Fleisch soll keine "Ramschware" mehr sein. Gut so. Aber vor allem geht es natürlich darum, den Ruf der unter Druck geratenen Branche zu retten.
Feuilleton Gedanken-Sprünge
Redaktion 03.08.2020 - 00:00 Uhr