Theoretisch können wahrscheinlich auch noch einige Milliarden Menschen mehr ernährt werden. Aber die Umweltprobleme, die heute schon groß sind, werden zunehmen. Und für den Exodus auf den Mars ist die Zeit noch nicht reif. Eine Überbevölkerung befürchtete schon vor gut 200 Jahren der britische Pfarrer und Ökonom Thomas Robert Malthus (1766-1834). Sein Rat - enthaltsam sein, spät heiraten, weniger Kinder kriegen, bessere Bildung für die Unterschicht. Aber der besorgte Geistliche hatte auch eine radikalere, ziemlich unchristliche Lösung im Blick: Er forderte die Abschaffung der damals ohnehin kümmerlichen Armenfürsorge. Ein mittelloser Mensch, dessen Arbeit die Gesellschaft "nicht nötig hat", meinte er, habe "nicht das mindeste Recht, irgendeinen Teil von Nahrung zu verlangen, und er ist wirklich zu viel auf der Erde". Diese berüchtigte Stelle hat Malthus später gestrichen. Aber ist auszuschließen, dass man sich dieser Lösung wieder erinnert, wenn es endgültig zu eng wird auf dem blauen Planeten?