Verflogen ist die Lebensfreude der Folkfans nicht, die Sorgen um den Zustand des Planeten sind beim Rudolstadt-Festival in diesem Jahr deutlicher zu spüren denn je. Das hat durchaus nicht jedem gefallen, zumal vor allem Kinder mit so schwierigen Themen wie Krieg oder Klimawandel erst einmal überfordert sind. Wer zum 10. Auftritt der Rudolstädter Symphoniker beim Folkfest ein hoffnungsfrohes Konzert erwartete, fand sich in Moll-Stimmung wieder. Mit Sven Helbigs Konzeptalbum "I eat the sun and drink the rain" als musikalische Grundlage ließ Orchesterchef Oliver Weder einen tiefdunklen Zyklus vortragen, der "sich mit drängenden Fragen der Gegenwart beschäftigt" und der durch vom Chor des Goethegymnasiums Gera choralähnlich zelebrierten Songs noch düsterer wurde.
Feuilleton Die Welt-Dramatik drückt aufs Folkfest
Thomas Klämt 10.07.2017 - 11:06 Uhr