Das Programm der Salzburger Festspiele ist mit ziemlichem Selbstbewusstsein gestartet. In der Oper sowieso - da stehen in diesem Jahr Neuinszenierungen von "Zauberflöte" und "Salome" am Anfang. Der Opern-Superhit schlechthin, der auch in Salzburg schon 220 mal über die Bühne ging, und den Lydia Steier jetzt als eine Geschichte auf die Bühne bringt, die Klaus Maria Brandauer als Märchenerzähler seinen Enkeln erzählt. Und dann der Einakter von Richard Strauss, den Romeo Castellucci auf seinen archaischen Kern reduzieren wird. Fünf Opern-Neuinszenierungen und zwei konzertante, da müssen sich auch große Opernhäuser anstrengen, um das im ganzen Jahr hinzubekommen, was in Salzburg an 42 Tagen - begonnen hat es am 20. Juli - bis zum 30. August über die Bühne geht! Salzburg ist aber eine Mehrspartenveranstaltung: 89 Konzerte, vier Schauspielneuinszenierungen (darunter Hamsun von Frank Castorf) und natürlich der "Jedermann", der das Alleinstellungsmerkmal für Salzburg ist. So wie in den letzten Jahren eine Dosis Anna Netrebko. Alles in allem wollen 224 000 Karten mit teils gepfefferten Preisen unters Festspielvolk gebracht werden, ohne dass das 61 Millionen Budget aus der Balance gerät. Aber das kriegen sie noch allemal hin.